Mediziner müssten sich immer wieder anhören, es gehe ihnen allein um ihr Einkommen. „Ein genaues Hinsehen verschafft allerdings ein anderes Bild“, so Zuber. Die niedergelassenen Ärzte seien Unternehmer, „die auch wirtschaftliche Eckdaten brauchen, um mit leistungsfähigen Teams den verantwortungsvollen Anforderungen der modernen Gesundheitsversorgung gerecht werden zu können“. Diese Rahmenbedingungen würden derzeit ins Wanken geraten. Deshalb würden zunehmend jüngere Ärztinnen und Ärzte noch intensiver als bisher über eine Niederlassung nachdenken. Damit gerate die Sicherstellung der wohnortnahen medizinischen Versorgung in Gefahr, zumal sie derzeit landesweit bis zu einem Drittel von Ärzten über 60 Jahre gestaltet werde. Sie würden sich „reiflich überlegen, wie lange sie noch tätig sein werden“, erklärt Ullrich Zuber. Die organisatorische, bürokratische, technische und medizinische Arbeitsverdichtung habe für Hausärzte und ihre Teams einen Umfang angenommen, der sie an physische und psychische Grenzen führe. „Soll die Versorgung in Zukunft nur noch in größeren, ökonomisch durchstrukturierten Gesundheitszentren mit wechselnden Ansprechpartnern gestaltet werden? Dann muss man es auch den Menschen so mitteilen“, betont Zuber.