Sesselmann hat sein Amt angetreten

Robert Sesselmann (AfD) hat sein Amt als Landrat des Kreises Sonneberg angetreten. Der 50-Jährige betrat am Montag um 7.44 Uhr das Landratsamt in der Sonneberger Innenstadt. Er habe am Morgen seine Arbeit begonnen, teilte ein Sprecher der Behörde mit. Vorausgegangen sei seine Annahme der Wahl durch schriftliche Mitteilung an den Wahlleiter am Sonntag. Dem Thüringer Kommunalgesetz zufolge begann damit am Folgetag die Amtszeit des neu gewählten Landrats. Der AfD-Politiker hatte die Stichwahl am 25. Juni mit 52,8 Prozent der Stimmen gegen Jürgen Köpper (CDU) gewonnen.

In einer ersten Mitteilung nannte Sesselmann die Konsolidierung des Haushalts als wichtigste Aufgabe, die er „gemeinsam mit den Mitgliedern des Kreistages schnellstmöglich anpacken“ werde. „Nur mit dauerhaft tragfähigen Kreisfinanzen und einer Senkung der Kreisumlage werden wir es schaffen, unseren Heimatlandkreis zu erhalten“, sagte der Rechtsanwalt, der er erste deutsche Landrat von der AfD ist.

Das europaweite, zumeist negative Echo auf die Wahl kommentierte Sesselmann so: „Ich wünsche mir sehr, dass die tiefen Gräben, die sich durch den Wahlkampf und die einhergehende mediale Berichterstattung ergeben haben, schnell überwunden werden. Das Ergebnis der demokratischen Wahl ist zu akzeptieren.“ Es gelte nun, gemeinsam nach vorne zu schauen und die Region weiter zu entwickeln. „Undemokratische und völlig deplatzierte Boykottaufrufe zulasten unserer heimischen Wirtschaft und unseres Gastgewerbes verurteile ich scharf“, so Sesselmann.

Ein wichtiges Anliegen sei ihm die Bürgernähe. So wolle er eine Veranstaltungsreihe „Landrat im Gespräch“ etablieren und dort den Menschen vor Ort regelmäßig Rede und Antwort stehen. Er wünsche sich sehr, dass sich daran auch die Bürgermeister beteiligen.

Die Vereidigung des neuen Landrats ist bei der nächsten Sitzung des Sonneberger Kreistages am 23. August vorgesehen. Unabhängig davon läuft beim Landesverwaltungsamt eine Überprüfung Sesselmanns auf Verfassungstreue. Seine AfD-Mitgliedschaft ist nach Ansicht des SPD-geführten Innenministeriums ein Indiz dafür, dass er den Anforderungen an einen Wahlbeamten eventuell nicht genügen könnte. Das Kommunalwahlgesetz schreibt vor, dass diese Gewähr dafür bieten müssen, jederzeit für die freiheitlich-demokratische Grundordnung einzustehen.