Dieser Mann ist ein Phänomen. Dass er an diesem Wochenende (23. März) 85 Jahre alt wird, sieht man ihm beim besten Willen nicht an. Wie auch, denn Beckering trainiert noch zweimal in der Woche drei Stunden in den leichtathletischen Disziplinen und ergänzt das seit kurzem mit einer Einheit Nordic Walking, obgleich er seit dem letzten Jahr keine Wettkämpfe mehr bestreitet. Und so zeigt er sich als vitaler und eloquenter Gesprächspartner, als es darum geht, seine bewegten 85 Lebensjahre Revue passieren zu lassen. Wenn er entspannt im Wohnzimmer seines Einfamilienhauses in Ahorn sitzt, ahnt man zu Beginn des Gesprächs kaum, welchen Umfang die Lebensleistung des gebürtigen Emsländers ausmacht. Seine Ursprünge im Norden Deutschlands verhehlt er nicht, am Hauseingang grüßt ein bemalter Stein freundlich „Moin moin“! Und wenn er von dem weiten Blick spricht, den man in seiner Heimat genießen kann, und von der Schönheit des Meeres staunt, dann könnte man meinen, dass da einer hier nicht so richtig heimisch geworden ist. Dem widerspricht Beckering allerdings mit Nachdruck. „Ich fühle mich wohl im Frankenland“, stellt er klar, er habe die hügelige Landschaft in Oberfranken lieben gelernt und schätze ab und an einen guten Schoppen Frankenwein.