Albrechtsaal Appell an Denkmalschützer

Der Albrechtsaal in Weitramsdorf: ein Denkmal oder doch keines? Die Diskussion um die Unterschutzstellung geht weiter. Foto: /Archiv Neue Presse

Die Diskussion um den Albrechtsaal in Weitramsdorf geht in die nächste Runde. Jetzt richtet Bürgermeister Christian Brettschneider eine Forderung an Bürger.

 
Schließen

Diesen Artikel teilen

Unbekannte haben beim Landesamt für Denkmalpflege beantragt, den Albrechtsaal in Weitramsdorf unter Denkmalschutz zu stellen (Neue Presse vom 8. April). Jetzt hat Bürgermeister Christian Brettschneider die Antragsteller aufgefordert, sich mit der Gemeindeverwaltung oder den Eigentümern des Gebäudes in Verbindung zu setzen. Es steht seit der Insolvenz des Möbelherstellers leer und prägt die Dorfmitte von Weitramsdorf.

Brettschneider erläutert in seinem Appell, dass das Konzept der Neugestaltung der Ortsmitte den Abriss des Albrechtsaales vorsieht. Dafür hatten sich auch Bürgerinnen und Bürger ausgesprochen, die zur Planung befragt worden waren. Diese sieht vor, die Freifläche für neue Gebäude, beispielsweise Wohnungen, Einzelhandel, Büros oder Gastronomie, zu nutzen und hier auch einen Kreisverkehrsplatz anzulegen. In der Ortsmitte von Weitramsdorf treffen vier Straßen aufeinander.

Die Mitteilung des Landesamts, den Albrechtsaal unter Denkmalschutz zu stellen, sei in der Gemeindeverwaltung, im Gemeinderat und beim Eigentümer, einem Unternehmen der Sonnefelder Mühlherr-Gruppe, auf Unverständnis und Kopfschütteln gestoßen, so der Bürgermeister. Denn mit einer Unterschutzstellung könnten die Pläne für die Gestaltung der Weitramsdorfer Ortsmitte durchkreuzt werden. Das Landesamt hingegen argumentiert, dass die Erhaltung des Albrechtsaales aufgrund seiner besonderen geschichtlichen und künstlerischen Bedeutung im Interesse der Allgemeinheit liege. „Nimmt man allerdings das Ergebnis der Bürgerumfrage als Grundlage, sieht dieses aber eher anders aus“, betont Christian Brettschneider.

Er fordert die Antragsteller auf, sich zu melden. Man sei daran interessiert, „die Motivation, die Beweggründe oder auch mögliche Ziele und Pläne erläutert zu bekommen“. Zudem werde die Verwaltung in den nächsten Wochen in Gesprächen mit allen Beteiligten mit Nachdruck versuchen, diese Entscheidung nochmals in eine andere Richtung zu lenken und das Landesamt für Denkmalpflege zu einem Einlenken zu bewegen. Ob dessen Bewertung allerdings noch beeinflusst werden könne, „ist fraglich“, so der Bürgermeister. Werde sie nicht zurückgenommen, werde die geplante der Neugestaltung der Weitramsdorfer Ortsmitte „vielleicht nicht für immer verhindert sein, aber zumindest massiv erschwert und auf Jahre blockiert“.

Autor

Bilder