Wie sich die erneute Anklage auf seine Haftbedingungen auswirken könnte, war zunächst unklar. „Dazu heute eine Aussage zu treffen, wäre im Moment zu früh und daher spekulativ“, sagte die Sprecherin der Staatsanwaltschaft München I, Anne Leiding. „Jetzt warten wir erstmal das weitere Vorgehen der 12. Strafkammer ab.“
Die 12. Wirtschaftsstrafkammer des Landgerichts München I muss nun darüber entscheiden, ob es die Anklage gegen Schuhbeck zulässt und ob es dann erneut zu einem Prozess gegen den inzwischen 75-Jährigen kommt.
Er bekochte die Queen und die Beatles
Schuhbeck war jahrelang fester Bestandteil der Münchner Bussi-Bussi-Gesellschaft. Er bewirtete Promis und wurde dabei selbst einer. Er hat die Queen bekocht, die Beatles, Charlie Chaplin, immer wieder auch den FC Bayern München und wurde einer der bekanntesten Köche und Gastronomen der Republik.
Sein Name war jahrelang eine Marke. Schuhbeck baute ein Firmengeflecht auf mit drei Restaurants, einem Catering-Service, einem Eissalon und Gewürzläden. Er arbeite 19 Stunden am Tag, sagte er noch zu seinem 70. Geburtstag vor fünf Jahren. Doch Schuhbeck fiel tief. Er meldete Insolvenz für seine Münchner Restaurants an, im vergangenen Jahr wurde auch ein Insolvenzverfahren gegen ihn persönlich eröffnet.
Schuhbeck 2022: „Ich habe einiges falsch gemacht“
„Ich habe einiges falsch gemacht“, sagte Schuhbeck 2022 vor Gericht, bevor er sich dann doch zu einem umfangreicheren Geständnis durchringen konnte. „Ich habe mir, meinen Freunden und Bekannten und auch meinen Verteidigern bis zuletzt etwas vorgemacht, weil ich nicht wahrhaben wollte, dass ich unternehmerisch gescheitert bin.“ Im Prozess sagte er auch: „Wenn ich es ungeschehen machen könnte, würde ich es sofort tun.“ Und: „Ich stehe vor den Trümmern meines Lebenswerkes.“