Bürgermeisterin Ruth Frank sprach im Anschluss an Giebs Ausführungen von einer schönen Idee. „Es ist derzeit aber schwierig, ein wirtschaftliches Konzept auf die Beine zu stellen. Möglicherweise wird sich das keiner sozial leisten können und es muss dann über das Sozialamt geregelt werden. Das wird ähnlich ausgehen, wie ein Platz im Altersheim.“ Von einem Ratsmitglied kam der Einwurf, dass hier, je nach Schweregrad, schnell 4000 Euro zusammenkämen und möglicherweise ein Eigenanteil von 2000 Euro übrig bleibe.
Man brauche Betreuungspersonal und einen ambulanten Dienst und dazu habe sie „schon die großen Organisationen abgefragt“, so Bürgermeisterin Ruth Frank. Übereinstimmend hätten diese mitgeteilt, dass ein solches Projekt für sie nicht machbar sei, weil sie in ihren Einrichtungen selbst „genügend Probleme mit Personal“ hätten, um alles am Laufen zu halten. „Sie haben uns auch keine Hoffnung gemacht, denn die großen Organisationen haben anderes zu tun. Wir bräuchten aber eine Person, die dafür brennt. Ohne Enthusiasmus ist es schwierig, so ein Projekt zu stemmen.“ So wolle sie nun ein Stimmungsbild, wie man weiter verfahren solle und ob eine reine Wohnnutzung eine Alternative wäre.
Anna Schneider warf dabei ein, dass „es ja nicht nur Seniorenwohnungen sein“ müssten. „Ich könnte mir auch Zweizimmerwohnungen vorstellen und dass solche Wohnungen angenommen werden, vielleicht auch von jungen Einwohnern.“ Dabei warf sie bei Wohnungen auch die Frage nach Park- oder Stellplätzen auf. Margit Lang konnte sich in der alten Schule auf jeder der drei Etagen zwei Wohneinheiten vorstellen. Georg Kundmüller meinte dazu: „Wir können als Gemeinde nicht Wohnraum finanzieren.“ Dem schloss sich auch Cynthia Derra an: „Wenn es nur um Wohnen geht, dann können wir uns auch einen Bauträger suchen. Nur auf Wohnen zu beschränken, ist nicht unsere originäre Aufgabe. Wir haben ja auch noch andere Projekte.“ Es stellte sich dann auch die Frage, ob man bei der Alternative mit Wohnungen dann auch noch die Nutzung von Räumen durch Vereine beibehalten könne, was besonders von Stefan Greul angesprochen wurde. Ansonsten müsse man für sie Ersatzräume suchen. Eine große Einigkeit bestand darin, dass man für alle Varianten erst einmal die Fördermöglichkeiten abklopfen müsse.
Das Gremium beschloss dann, das „Projekt betreutes Wohnen“ nicht weiter zu verfolgen. Die Variante, das Altgebäude mit einer reinen Wohnbebauung ohne Anbau anzugehen, wurde mit drei zu neun Stimmen abgelehnt. Mit acht zu vier Stimmen wurde dann beschlossen, ein „Mehrgenerationenhaus mit Zweizimmer-Wohnungen und anderen Wohneinheiten“ zu verwirklichen, wobei der Gymnastikraum beziehungsweise die Turnhalle erhalten werden soll.