Alte Schule Hirschfeld „Haus der Generationen“ wird teurer

Veronika Schadeck
Die ehemalige Schule wird nun zu einem „Haus für Generationen“ umfunktioniert. Bis zur 800-Jahr-Feier soll die umfangreiche Baumaßnahme abgeschlossen sein. Foto: Veronika Schadeck

Die alte Schule in Hirschfeld wird zum „Haus der Generationen“ umgebaut. Drei Millionen Euro sollte das Ganze kosten. Nun wird’s teurer. Aber nur ein bisschen.

 
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Steinbach am Wald - Die Chancen stehen gut, dass zum 800-jährigen Jubiläum von Hirschfeld Anfang Juli 2022 das „Haus der Generationen“ seiner Bestimmung übergeben werden kann. Am Dienstagnachmittag machten sich die Mitglieder des Bau- und Umweltausschusses ein Bild über den Baufortschritt.

Das Gebäude selbst ist bereits 130 Jahre alt. 1901 wurde es erweitert und bis 1968/69 als Schule genutzt. In den Jahren danach beherbergte das Haus verschiedene Firmen, ein Kindergarten und zuletzt die Jugend. Nun wird der geschichtsträchtige Bau zu einem „Haus der Generationen“ umfunktioniert.

Im Erdgeschoss wird der BRK-Kreisverband eine Tagespflege betreiben, im ersten Obergeschoss wird eine Frühförderung mit Pädagogik, Logopädie und Ergotherapie durch die Lebenshilfe Kronach eingerichtet. Weiterhin erhält die Jugend einen Raum. Im Dachgeschoss entstehen zwei Wohnungen. Wie Dorothea Dietrich vom Architekturbüro Detsch 3D erläuterte, wird das gesamte Gebäude barrierefrei erschlossen. Bei der Außenanlage soll unter anderem ein Gemeinschaftsplatz für Mieter die Bewohner der Tagespflege angebracht werden. Weiterhin sind Elektroladesäulen geplant.

Laut Dietrich befinde man sich derzeit mit den Kostensteigerungen noch unter zehn Prozent der ursprünglich angesetzten Summe. Insgesamt werden knapp über drei Millionen Euro in die „ehemalige Schule“ investiert. Dabei gebe es für die öffentlichen Einrichtungen 90 Prozent an Zuschüssen über das Amt für Ländliche Entwicklung (Förderoffensive Nordostbayern/FONOB) und für den Ausbau der Wohnungen 30 Prozent durch die Regierung von Oberfranken.

Fortschritte in Buchbach

Weiterhin wurde der Baufortschritt beim Neubau einer Dorfschopf mit Mühlenplatz beim ehemaligen Anwesen „Am Mühlbach 1“ in Buchbach besichtigt. Hier sprach Architekt Elmar Ruß von einem überdachten Freisitz, einen Mehrzweckplatz und Pkw-Stellplätzen. Der Geschäftsführer von Fröba-Bau, Rudolf Fröba, wies darauf hin, dass die Rohbauarbeiten in wenigen Tagen abgeschlossen sein werden. Angebracht werden soll laut Ausführungen von Ruß zudem ein Mühlenrad und eine Regenwasserzisterne, die den Wasserkreislauf am Mühlenrad sicherstellt. Anhand von Infotafeln will man über den geschichtsträchtigen Platz informieren. Die Investitionskosten betragen 215 000 Euro. Auch dieses Projekt wird zu 90 Prozent im Rahmen der FONOB bezuschusst und soll bis zur 800-Jahr-Feier in Buchbach 2022 fertig sein.

Michael Korn von der Firma Breitband Korn berichtete vom aktuellen Breitbandausbau. Der überwiegende Teil der Gemeinde habe eine Geschwindigkeit bei der Internetverbindung von rund 50 Mbit/s. Derzeit werden die Voraussetzungen für ein schnelleres Internet auch in Teilbereichen von Kehlbach, Steinbach am Wald und den Einzelgehöften geschaffen. Bei der Grundschule in Steinbach und Mittelschule in Windheim sind Glasfaser verlegt, das Rathaus erfolgt demnächst. Auch beim Freizeitsee wurden im Rahmen von Tiefbauarbeiten die Voraussetzungen für ein schnelles Internet geschaffen. Dort soll zudem ein Hotspot eingerichtet werden.

Heeresstraße wird erneuert

Ein weiteres Thema war die Erneuerung der Heeresstraße in Hirschfeld, die im nächsten Jahr im Rahmen der Verlegung von neuen Wasserleitungen durch die FWG durchgeführt werden soll. Laut Planungen soll die Straße bis zur Abzweigung Café Schönau/Sportheim eine durchgängige Breite von 5,50 Metern aufweisen. Ein Gehsteig, so Bürgermeister Thomas Löffler, werde seitens der Polizei als nicht notwendig gesehen. In den nächsten Wochen werde es eine Kanalbefahrung geben. Im Zuge der Baumaßnahmen soll zudem einige Stellen an Bordsteinen im „Heiligenberg“ abgesenkt werden.

Ein letzter Punkt war das Baugebiet „Stöckig“ in Windheim, das im Jahre 1997 erschlossen wurde. Die damalige Planung sah vor, dass das Baugebiet über zwei Straßen erschlossen wird. Die Straße zum „Unteren Stöckig“ wurde aber bisher nicht gebaut, da 24 Jahre lang keine Bauanfrage vorlag. Mittlerweile ist eine eingegangen, der Bau der Straße steht somit zur Diskussion. Problem sei, so Bürgermeister Thomas Löffler, dass die anderen Grundbesitzer diese mitfinanzieren müssten, beziehungsweise die Gemeinde müsste die Grundstücke erwerben und auf eigene Kosten erschließen. Weitere Bauinteressenten seien aber derzeit nicht vorhanden, zudem gebe es in Windheim noch Bauparzellen. Hinzu komme, dass sich die Erschließung des Kanals aufgrund der Lage als schwierig erweisen würde. Eine Möglichkeit wäre, so Klaus Neubauer (SPD), dass der Bauherr auf eigene Kosten über ein Pumpwerk das Abwasser zum bestehenden Kanal im Ziegelanger (KC 35) befördern werde. Der Bauausschuss beschloss nun, eine Veränderungssperre für das Baugebiet Stöckig zu erlassen und das Baugebiet nochmals zu überplanen. Zudem will der Bürgermeister mit allen Grundstücksbesitzern im Rathaus das Für und Wider besprechen.

Gemeinde kauft drei Kita-Gebäude

Bürgermeister Thomas Löffler informierte, dass alle drei Kindergärten in der Gemeinde saniert bzw. erweitert werden. Es hätten bereits Notartermine mit den Kirchenstiftungen stattgefunden. Die Gemeinde hätte die drei Gebäude für rund einen Euro erworben. Im St. Heinrich Kindergarten seien mittlerweile Aufträge im Wert von 530 000 Euro vergeben worden. Die Baumaßnahme soll bis September 2022 abgeschlossen sein. Bei den Kindergärten in Windheim und Buchbach sollen in den nächsten Tagen erneute Ausschreibungen erfolgen. Die ersten Angebote waren über 50 Prozent höher als die von den Architekturbüros angesetzten Kosten. Im April sollen die beiden Baumaßnahmen starten. Hier gehe man von einer rund zwölfmoantigen Bauphase aus.

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