Weihnachtsmarkt-Alternative Coburg: Volksfest wird weihnachtlich

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Einen richtigen Weihnachtsmarkt wird es in Coburg heuer nicht geben. Dennoch müssen die Stadtbewohner in der Weihnachtszeit nicht auf festliche Leckereien verzichten.

 
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Coburg - Wer am Sonntag auf dem Coburger Anger war, könnte mitunter einen kleinen Schock erlebt haben. Das dort seit Juni laufende Volksfest der Coburger Schausteller war nämlich verschwunden. Am Montag kehrten die Schausteller jedoch wieder zurück. Statt mit Foodtrucks wollen sie das Volksfest mit ihren Verkaufsbuden für den Coburger Weihnachtsmarkt fortführen.

„Mit dem Abbau haben wir am Samstagabend gegen 20 Uhr begonnen“, erklärt Standbetreiber Kevin Pazdera. Kurz vor Mitternacht seien die Foodtrucks in ihrem Winterquartier angekommen. Den Sonntag hätten er und seine Kollegen dann genutzt, um die Weihnachtsmarktbuden für ihren Transport zum Anger vorzubereiten. Dort begannen die Aufbauarbeiten am Montagmorgen gegen 8 Uhr. „Für den Weihnachtsmarkt rechnen wir für gewöhnlich rund anderthalb Wochen Aufbau ein“, berichtet Pazdera. Da diesmal jedoch nicht alle Gerätschaften gebraucht würden, könne das Volksfest wohl bereits am 8. Dezember fortgeführt werden. „Sollten wir früher fertig werden, starten wir selbstverständlich auch wieder früher“, betont der Schausteller. Ein Ende des Volksfests am Anger stehe definitiv noch nicht an. „Anfangs hatten wir zwar kaum Kundschaft, inzwischen haben uns die Leute hier aber angenommen“, berichtet Pazdera. Für die Adventszeit hofften er und seine Kollegen nun, dass sich dieser Trend weiter fortsetze und der eine oder andere Passant, der seine Weihnachtsbesorgungen in der Innenstadt mache, bei ihnen anhalte. „Unser Angebot wird weiterhin so breit gefächert sein wie bisher“, erklärt der Schausteller. Nur Glühwein und andere alkoholische Getränke dürften sie nicht ausschenken. Diese Regelung soll laut Stadt verhindern, dass es aufgrund des Volksfestes zu ungewollten Menschenansammlungen kommt.

Der Grund für den Umstieg auf die Weihnachtsmarktstände ist wohl nicht nur der Beginn der Adventszeit. „Wenn man ein Fahrzeug lange im Freien stehen lässt, kann leichter etwas kaputt gehen – gerade im Winter“, erklärt Pazdera. Das kenne manch einer möglicherweise auch von seinem Auto. Im Gegensatz dazu seien die Holzbuden weitaus besser geeignet, die Witterung zu überstehen. Seinen Wagen habe er sich gerade erst im vergangenen Jahr für rund 70 000 Euro neu angeschafft. Damit eine solch hohe Investition sich lohne, müsse das Fahrzeug möglichst lange betriebsfähig bleiben. „Aktuell planen wir, bis Mitte Februar auf die Weihnachtsmarktstände zu setzen“, berichtet er. Wann genau, stehe jedoch nicht fest.

Bei den Schaustellern am Anger handelt es sich übrigens nicht um die einzigen Beschicker, die trotz der Absage des Weihnachtsmarkts in der Coburger Innenstadt zu finden sein werden. Wie die Stadt bereits in der vergangenen Woche mitgeteilt hatte, wird es auch am Albertsplatz sowie in der Badergasse einzelne Stände geben. Und auch der Wagen mit Süßwaren auf dem Marktplatz darf weiterhin dort stehen bleiben. Standgebühren müssten die Betreiber hierfür heuer nicht zahlen. Sie seien jedoch dafür verantwortlich, dass Pandemie-Maßnahmen wie Sicherheitsabstände eingehalten würden.

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