Altes Schloss Finanzspritze für das marode Dach

Helmut Will

Ein Baustein auf dem Weg zur Dachinstandsetzung des Alten Schlosses in Gereuth ist in dieser Woche übergeben worden: ein Fördervertrag über 44 000 Euro.

 
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Das alte Schloss in Gereuth bröckelt vor sich hin. Rund 400 Jahre ist es alt. Nun ist ein weiterer Schritt auf dem Weg zur Erhaltung des Gemäuers getan. Foto: Archiv NP/Pia Bayer

Das „Alte Schloss“ in Gereuth, ein etwa 400 Jahre altes Baudenkmal, dämmert schon viele Jahre im „Dornröschenschlaf“ dahin, es ist zusehends verfallen. Lange wusste man nicht, was mit diesem Gebäude passieren soll. Für die Gemeinde Untermerzbach war es „eine Nummer zu groß.“ Im August 2021 hat es der Landkreis Haßberge für einen symbolischen Preis erworben, eine nicht unumstrittene Entscheidung damals im Kreistag.

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Am Donnerstagnachmittag konnte Landrat Wilhelm Schneider (CSU) aus Händen des Ortskurators der Deutschen Stiftung Denkmalschutz (DSD), Uwe Franke, einen, wie der Landrat sagte, „Baustein“, in Höhe von 44 000 Euro für die Dachsanierung des Gebäudes entgegen nehmen. Während der Übergabe des symbolischen Fördervertrags werkelten Handwerker auf dem Dach, um Sicherungsmaßnahmen vorzunehmen, denn das marode Gebäude bildete eine Gefahr durch herabfallende Ziegel oder Mauerstücke, weshalb es schon provisorisch mit einem Zaun gesichert war.

Der Landkreischef freute sich über diesen „Baustein“ und verwies darauf, dass man sich schon seit 2017 Gedanken machte, was mit dem Gebäude passieren könne. Die Eigentumsverhältnisse mussten zunächst geklärt werden. Nachdem der Landkreis als Käufer in die Presche gesprungen war, konnte weiter gedacht und geplant werden. Es musste was geschehen, waren sich der Landrat und Bürgermeister Helmut Dietz (SPD) einig, wie sie bei dem Ortstermin am Donnerstag unisono bekundeten. „Längeres Zuwarten fördert nur den weiteren Verfall“, sagte Schneider. Er, der Bürgermeister und Uwe Franke von der DSD hofften, dass nach Ende der gesamten Sanierungsmaßnahmen, auch eine gute Nutzung für das Gebäude gefunden werden könne.

„Das Alte Schloss ist der Kernbau einer städtebaulich bedeutenden Gesamtanlage, die heute gegenüber des neuen Schlosses aus dem Jahr 1705 steht, zu dem Schlosspark, eine Schlosskapelle, das Pfarrhaus, eine Rentei und ein Gasthaus gehören“, sagte Ortskurator Uwe Franke. Er verwies darauf, dass Fördergelder von der DSD nicht im Gießkannenprinzip, sondern gezielt vergeben werden. Das werde daran deutlich, dass etwa nur die Hälfte der Antragsteller berücksichtigt würden. Franke, der Landrat und der Bürgermeister dankten auch Lotto Bayern, für die Diplomkaufmann Jörg Urban zugegen war, für die Zurverfügungstellung von Erträgen aus der Lotterie „Glücksspirale.“

Architekt Bernhard Joos vom Bauamt beziehungsweise der Denkmalpflege beim Landratsamt Haßberge teilte mit, dass die Finanzierung für die Dachsanierung des Alten Schlosses in Gereuth gesichert wäre. Die Gesamtsumme hierfür beläuft sich seinen Worten zufolge auf 1 044 000 Euro. Wie er darlegte, kommen 865 000 Euro aus dem Bayerischen Entschädigungs-Fond, 60 000 Euro von der Gemeinde Untermerzbach, 75 000 Euro vom Landkreis Haßberge und eben 44 000 Euro von der Deutschen Stiftung Denkmalschutz. Diplomingenieur Andreas Konopatzki aus Rothenburg ob der Tauber, der beauftragter Architekt ist, zeigte sich optimistisch, dass manches von dem Gebäude erhalten werden könne. Die Sicherungsmaßnahmen für das Dach würden gut voranschreiten und dürften, wie auch Bernhard Joos bestätigte, Ende dieses Jahres beendet und somit die Gefahren die vom Gebäude ausgehen, gebannt sein. „Ein schöner Anblick ist das in unserem Ort ganz bestimmt nicht“, hatte die Gereuther Gemeinderätin Marion Leonhardt (FWG) in einer Sitzung des Gremiums einmal gesagt. Nun, mit der Dachsicherungsmaßnahme, ist ein erster Schritt getan und es geht vorwärts und irgendwann ist das Alte Schloss vielleicht wieder mal ein Schmuckstück im Ort.