Der erste Filmkuss
Das erste auf Film gebannte Kosen zeigen May Irwin und John C. Rice. Über den Streifen „The Kiss“ vom April 1896 heißt es von der Produktionsfirma: „Sie machen sich bereit zum Kuss, beginnen sich zu küssen und küssen und küssen und küssen und küssen sich auf eine Art und Weise, die das Haus jedes Mal zum Einsturz bringt.“ Die 20 Sekunden lange Tändelei hat alles: Verlegenheit, Spannung, Komik.
Ein Hit von Prince
Den großen Kino-Einsatz in der Badewannenszene bei „Pretty Woman“ (1990) hätte „Kiss“ von Prince gar nicht mehr gebraucht – schon vier Jahre zuvor wurde der funky Song des Musiker mit dem Falsett zum weltweiten Mega-Hit.
Andere Superstars sorgen mit einem realen Lippenbekenntnis für Furore. Bei den MTV Video Music Awards steht die Halle in New York Kopf, als die Pop-Queen Madonna auf der Bühne die Pop-Prinzessinnen Britney Spears und Christina Aguilera abknutscht. Wer sich mal alt fühlen will: Das ist auch schon wieder 17 Jahre her.
Ein letzter Kuss
Als eines der sinnlichsten Kunstwerke gilt Auguste Rodins zeitlose Skulptur „Der Kuss“ vom Ende des 19. Jahrhunderts. Ein Mann, eine Frau, beide nackt, in zärtlichster Umarmung. Dargestellt sind Paolo und Francesca aus Dantes „Göttlicher Komödie“. Die beiden werden am Ende von Francescas gehörntem Ehemann ermordet.
Bruderkuss
Deutlich weniger romantisch pressen Leonid Breschnew und Erich Honecker ihre Münder aufeinander. Die Staats- und Parteichefs der Sowjetunion und der DDR demonstrieren um 1979 so die Verbundenheit des sozialistischen Lagers. Diese Innigkeit wurde auf den Berliner Mauerresten der „East Side Gallery“ verewigt.
Verrat
Nach christlicher Überlieferung gibt der Jünger Judas mit seiner berühmten Umarmung für 30 Silberstücke seinen Herrn den römischen Soldaten preis. Später wird Jesus ans Kreuz genagelt, der Judaskuss wird mit dem Tod in Verbindung gebracht. Die Geschichte gilt als einer der Ursprünge für Antijudaismus und Antisemitismus.