Kaum an den Bahnschienen am Ende des Kalenderwegs angekommen, versperrt ein kantiger Bauzaun den Zugang zum angrenzenden Grundstück. „Stop, Privatgrundstück!“ heißt es auf einem großem weißen Schild. Die Szenerie hinter dem Drahtgeflecht: ein Bagger auf einem Schotterhügel, ein verlassener LKW-Anhänger, weiße Planen, alte Reifen, verrottendes Bauholz. Um das Areal herum wuchern riesige Baumketten und wilde Büsche, die locker drei Meter in die Höhe ragen. Im Hintergrund steht das gebogene Strebewerk, welches an diesem grauen Regentag mit dem tristen Umfeld verschwimmt. Sein rotes Backsteinmauerwerk ist von hier aus nicht zu sehen. Generell ist das Ausmaß des Grundstücks schwer zu erfassen. Was sich dort sonst noch verbirgt, wird erst bei einem Spaziergang auf dem Gehweg, den das Areal umgibt, klar. Auch dem Nebengebäude ist der Zerfall anzusehen. Zerbrochene Scheiben, die mit Pressspanplatten verkleidet wurden. Kaum zu glauben, dass dieser Platz bis vor fast 50 Jahren noch der Dreh- und Angelpunkt des Schienenverkehrs war. Falls nicht sowieso klar – die Rede ist vom alten Lokschuppen im Norden Coburgs. Was soll aus ihm werden?