„Ich habe am Telefon erst mal nachgefragt, ob das vielleicht ein Unfall beim Holzrücken gewesen sein könnte, aber vor Ort habe ich gleich gesehen, dass das nur Absicht gewesen sein kann“, so Burkhard Rischen beim Gespräch vor Ort. Man sieht aus der Nähe die Spuren, die die Zähne einer Baggerschaufel hinterließen. Beim Herausheben der Absperrbalken brach rechts ein großes Teil des Betonbauwerks ab. Die Bretter, die zur Regulierung des Wasserablaufs innerhalb einer Nut eingeschoben oder herausgenommen werden können, liegen zerbrochen zusammen mit schlammigen Gräsern neben dem Mönch in der Brombeerhecke. Um die Bretter von unten herauszuheben, produzierte die Baggerschaufel auch noch einen kleinen Graben. Der gewährleistete, dass auch noch der letzte Tropfen Wasser abfloss. Auch die Eisenplatte, der Deckel auf dem Mönch, wurde abgerissen, sie liegt verbeult im ehemaligen Weiher – Verankerung und das dazugehörige Vorhängeschloss stecken noch im Bauwerk und zeigen, wo sie eigentlich hingehört. Über dem zerstörten Mönch baumeln drei dürre lange Zweige, „die wurden beim Baggern abgebrochen“, sagt Rischen. Förster Rischen hat Anzeige erstattet, die Polizei machte sich vor Ort ein Bild, „aber wenn sich nicht jemand meldet, der was gesehen hat, dann wird man das wohl nicht aufklären können“, so seine Überzeugung. Eine Summe im unteren vierstelligen Bereich wird es wohl kosten, das Auslaufbauwerk wieder herzustellen. Doch der wirtschaftliche Schaden beschäftigt den Förster nur zweitrangig – der ökologische Schaden ist weitaus höher. „Da läuft heuer den ganzen Sommer kein Wasser mehr rein“, ist er sicher. Ob die „Bewohner“, vor allem die Amphibien, bis zum Herbst im umliegenden Waldboden Zuflucht finden, sei angesichts der anhaltenden Trockenheit fraglich. Gegen wen sollte sich ein solcher Frevel richten? Gegen den Staatsforst oder den Staat im Allgemeinen? Gegen den Jagdpächter? Gegen Tiere? „Auf jeden Fall ist es kein Dummejungenstreich, wenn man mit einem Bagger in den Wald fährt und so einen Schaden anrichtet“, sagt Burkhard Rischen. Er hat die Hoffnung, dass jemand etwas gesehen hat. „Es ist doch eher außergewöhnlich, wenn ein Bagger in den Wald fährt“, meint er. Am ehesten könne der aus Eschenbach (Zufahrt an der Brauerei vorbei) oder aus der Eltmanner Feldflur (Neubaugebiet „Am Hahn II/Wallburg). Auch von Weisbrunn kommt man über den Rehholzparkplatz zur Lichteiche, aber für einen Bagger ist die Zufahrt relativ weit und kurvig. Am Weiher vorbei führt ein Waldweg, der zwar nicht zu den hochfrequentierten Freizeitstrecken gehört, „aber vielleicht hat ja doch jemand etwas gesehen“, hofft Rischen darauf, dass die Polizei noch relevante Hinweise erhalten könnte.