Seit dem 15. Mai dieses Jahres hat die elektronische Akte in Zivilsachen laut einer Pressemitteilung Einzug im Amtsgericht Haßfurt gehalten. Dies soll nach der Vorstellung von Bayerns Justizminister, Georg Eisenreich, Verfahren verkürzen und Wartezeiten ersparen. Bislang wurden 206.000 Verfahren rein elektronisch geführt. Bis Ende des Jahres 2025 sollen 127 Standorte in Bayern mit etwa 15.000 Arbeitsplätzen mit der elektronischen Akte ausgestattet werden. Der elektronische Rechtsverkehr ist bereits in allen Gerichten im Freistaat eingeführt. Im Jahr 2022 wurden über elf Millionen Nachrichten elektronisch mit Verfahrensbeteiligten ausgetauscht. Darüber hinaus setzt der Freistaat neben der E-Akte auch auf Videotechnik. Seit Juli 2021 sind laut Eisenreich alle 99 bayerischen Gerichte mit insgesamt 151 Videokonferenzanlagen ausgestattet. Allein im Jahr 2022 gab es demnach 12.056 Videoverhandlungen und -anhörungen. Ob sich ein Verfahren für eine Videoverhandlung anbietet, entscheidet der jeweilige Richter beziehungsweise die jeweilige Richterin. Wir haben den Direktor des Haßfurter Amtsgerichts, Christoph Gillot, zur Einführung der E-Akte befragt.