Wenn nach dem Verkauf 60 Filialen erhalten blieben, würde etwa jede dritte schließen. Viele der insgesamt 12 800 Beschäftigten müssen deshalb um ihren Arbeitsplatz bangen. "Wir versuchen, das bestmögliche Filialnetz zu erhalten und kämpfen wirklich um jede Filiale", sagte Denkhaus. Die Anzahl der verbleibenden Galeria-Standorte sei demnach vor allem von den zurzeit noch andauernden Verhandlungen mit den Vermietern abhängig.
Mieten sollen reduziert werden
Ziel des Insolvenzverwalters ist es, die Mieten zu reduzieren. Er strebt je nach Filiale eine Umsatzmiete von sieben bis elf Prozent an, bei besonders gut laufenden Geschäften etwas mehr. "Es macht keinen Sinn, eine Filiale mit mehr als 30 Prozent Mietbelastung fortzuführen", so Denkhaus. In den Filialen, die sich in Immobilien im Besitz der Signa befinden, sind die Mieten vielfach deutlich höher. Dort zahlt das Unternehmen nach eigenen Angaben bis zu 30 Prozent des Umsatzes. Bereits im Januar hatte Denkhaus angekündigt, Filialen zu schließen, wenn es kein Entgegenkommen durch die Vermieter geben sollte.
Verdi: Insolvenz ist für Beschäftigte "bitter"
Die Gewerkschaft Verdi verwies auf die schwierige Lage der Galeria-Beschäftigten. "Für die Beschäftigten ist diese Insolvenz weiterhin bitter. Seit Jahren haben sie auf Teile ihres Lohns verzichtet, um ihre Arbeitsplätze zu retten", sagte das für den Handel zuständige Verdi-Bundesvorstandsmitglied Silke Zimmer auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur. Aufgrund der Insolvenz des Signa-Mutterkonzerns sei Galeria erneut in eine wirtschaftliche Schieflage geraten. "Für die Beschäftigten und ihre Familien ist wieder offen, wie es für sie weitergeht."
Dass es mehrere potenzielle Investoren für GKK gebe, sei eine gute Nachricht. "Unsere Anforderung an einen neuen Investor ist der Filialerhalt und damit ein langfristiges Interesse an dem Warenhausunternehmen", so Zimmer weiter. Sie äußerte sich überzeugt von der Zukunftsfähigkeit des Handelskonzepts: "Warenhäuser sind das Herz vieler Innenstädte. Sie bieten Kundinnen und Kunden Waren und gute Beratung in einer Breite und Tiefe an, die sie sonst nirgendwo so erhalten." Dafür stünden vor allem die Galeria-Beschäftigten. "Sie sind das Gesicht des Warenhauses. Hier investiert man in die Zukunft."