Angst in Suhl Eltern in Sorge: Kinder in Gefahr?

Polizeibeamte kontrollieren einen verdächtigen weißen Kleintransporter. Foto: picture alliance/dpa/Philipp von Ditfurth

Mehrere Vorfälle im Umfeld von Schulen, bei denen Kinder von Unbekannten in weißen und schwarzen Autos angesprochen und angelockt wurden, sorgen für Unruhe unter Suhler Eltern. Auch das Jugendamt warnt.

 
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Suhl - Erneut gab es vor einer Suhler Schule einen Vorfall, bei dem ein Kind von unbekannten Männern aus einem Auto heraus angelockt wurde. Dienstagnachmittag meldete sich eine Frau bei der Polizei, die mitteilte, dass ihr siebenjähriger Sohn soeben von der Schule nach Hause kam. Sie erzählte, dass sie ihren Sohn am Wochenende über den Vorfall vom vergangenen Donnerstag im Bereich der Johann-Sebastian-Bach-Straße, bei dem ein 14-jähriges Mädchen von zwei Männern aus einem weißen Transporter heraus angesprochen wurde, informierte und sensibilisierte.

Der Junge, so die Mutter, sei am Dienstag nach Hause gekommen und habe erzählt, von einem unbekannten Mann angelockt worden zu sein. Die Beamten des Suhler Inspektionsdienstes befragten den Siebenjährigen und dieser gab an, um 15 Uhr von der Himmelreich-Schule in der Julius-Fucik-Straße in Richtung Ilmenauer Straße gelaufen zu sein. In Höhe der dortigen Imbiss-Gaststätte sah er einen schwarzen Kombi. Vor dem Kombi war seinen Angaben nach eine Spur mit seinen Lieblingsnaschereien ausgelegt und am Fahrzeug selbst lag ein kleines Spielzeug. Er ignorierte das alles und lief weiter. Selbst einen Mann, der seinen Aussagen nach vor dem Auto stand und ihm zuwinkte, ignorierte er und lief einfach weiter. Der Junge drehte sich nur noch einmal um und konnte sehen, dass der Unbekannte danach alles wieder zusammensammelte, wie eine Polizeisprecherin mitteilt.

Weitere Feststellungen in diesem Zusammenhang und Zeugen, die den Vorfall beobachtet haben, seien bislang nicht bekannt. Die Polizei habe die Ermittlungen aufgenommen, diese dauerten an.

Nach dem zweiten derartigen Vorfall innerhalb weniger Tage in Suhl schrillen nicht nur bei der Polizei, sondern auch im Jugendamt der Stadtverwaltung die Alarmglocken. Leiterin Sabine Schmidt-Koziol hat deshalb die Schulen und alle Kindergärten der Stadt zu erhöhter Wachsamkeit und zur Sensibilisierung der Eltern und des Personals aufgerufen. Auch die Kinder sollten dazu sensibilisiert, aber nicht verängstigt werden, rät sie in einem Schreiben, das vielen Eltern am Mittwoch über die Elternsprecher der Einrichtungen weitergeleitet wurde.

Auch Anwohner, Passanten und Autofahrer sind im Bereich von Kindereinrichtungen und Schulen zu erhöhter Wachsamkeit aufgerufen, um weitere Vorfälle dieser Art zu verhindern.

In den sozialen Netzwerken ist die Aufregung unter vielen Suhler Eltern riesengroß. Sie fordern eine stärkere Polizeipräsenz und Überwachung der betroffenen Bereiche, um die Täter schnell zu fassen, bevor Schlimmeres passiert. Weiße Transporter und schwarze Kombis in Suhl sollten vor allem vor Schulen aufmerksam beobachtet und von der Polizei stärker kontrolliert werden.

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