Anrainerin Karin Westphal beklagt ebenfalls den Abfluss des Wassers. Sie zeigt die Stelle, an der deutlich der Biber ein Loch in den Erdwall gegraben hat, der den See umgibt. An Bäumen und Gehölzen auf der gegenüberliegenden Seite des Wegs finden sich deutlich frische Fraßspuren des Nagers. „Hier fließt das Wasser aus dem See“, berichtet sie, „allerdings ist der Wasserspiegel jetzt dazu schon zu niedrig“. Statt in den See hinein verlaufe das spärliche Wasser aus den Gräben dank der Aktivitäten des Bibers nun außen herum. „Der mittlere See hat ebenfalls ein Loch und der hintere liegt schon lange trocken“, schildert Westphal. Da das zweitgrößte lebende Nagetier besonders geschützt und nicht dem Jagdrecht unterliegt, machen sich die Hafenpreppacher keine Illusionen, den Störenfried leicht loswerden zu können. Den weiteren Abfluss des Wassers aber gelte es unbedingt zu verhindern, verlangt Berwind. Da sein Heimatort zur Schweinfurter Trockenplatte mit wenig Niederschlägen pro Jahr gehöre, sei jeder Tropfen Wasser, der über die Entwässerungsgräben vom höher gelegenen Wald an den Seen ankomme, kostbar. In diesem Jahr liege der Wasserpegel jedoch deutlich niedriger als in den Vorjahren, um rund einen halben Meter. „Die drei Seen gehören unbedingt in öffentliche Hand und müssen wieder volllaufen“, fügt der Hafenpreppacher hinzu. Denn eine Wasserleitung, davon ist Berwind überzeugt, würde im Katastrophenfall zum Löschen nie ausreichen. Das bestätigt Uwe Harnauer, erster Kommandant der Freiwilligen Feuerwehr Hafenpreppach: „Eine Wasserleitung oder auch die Zisterne, die uns Richtung Wasmuthhausen zur Verfügung steht, bietet viel weniger Kapazität als ein Teich.“ Angesichts der „Vegetationsbrandgeschichte in der Region“, mit zuletzt viel mehr brennenden Feldern oder Landmaschinen als in den Jahren zuvor, wird dem Verantwortlichen angst und bange: „Die massive Trockenheit ist erschreckend, wir können nur hoffen, dass nichts Schlimmeres passiert.“ Angesichts der drohenden Gefahr freut sich Harnauer über Präventivmaßnahmen, wie Landwirte, die vorsichtshalber mit Wasser gefüllte Fässer bereithalten.