Coburg/Lichtenfels - Coburg/Lichtenfels Lichtenfelser bezeichnen Coburger schon mal als Preußen. Woher kommt diese Distanz? Gründe zeigte Bezirksheimatpfleger Günter Dippold vor kurzem in seinem Vortrag „Es trennt uns nun einmal ein gewisses Etwas von dem verpreußten Coburg“ für das Colloquium Historicum Wirsbergense (CHW) auf. Einer davon liegt demnach im Staatsvertrag, der den Übergang vom Freistaat Coburg zum Freistaat Bayern regelte, nachdem die Vestestädter sich bei der Volksabstimmung 1919 mit großer Mehrheit gegen einen Anschluss an Thüringen ausgesprochen hatten. Im Zuge dieser Neuregelung wurde Coburg zum Sitz eines Bayerischen Landgerichts bestimmt. Dem neuen Landgericht sollten laut Dippold neben den Amtsgerichten Coburg, Neustadt, Rodach und Sonnefeld auch altbayerische zugewiesen werden, darunter das Amtsgericht Lichtenfels. Das war bislang dem Landgericht Bamberg unterstellt. Dagegen erhob sich Widerstand am Obermain. In einem Leserbrief, erschienen im März 1921 im Lichtenfelser Tageblatt, hieß es: „Uns degoutiert die aufdringliche Art, in der sich die Coburger Roten bei uns breit machen und durch ihre ständige Agitation die Bevölkerung beunruhigen. Das ist so eine echte Preußenmanier, die uns Bayern nicht passt“.