Schäden in Höhe von 145 Milliarden Euro - Kritik von Verband
Auch mit Verabschiedung der neuen Strategie bleibt die Kernfrage nach der künftigen Finanzierung von klimawandelbedingten Kosten offen. Umweltministerin Steffi Lemke (Grüne) betonte, dass in Deutschland durch die Klimafolgen seit dem Jahr 2000 Schäden in Höhe von 145 Milliarden Euro entstanden seien. Durch Vorsorge wolle der Bund die Schäden in Grenzen halten. Aber das allein wird Experten zufolge nicht reichen. Auch der Verband kommunaler Unternehmen (VKU), dessen Mitglieder rund 90 Prozent der Einwohner Deutschlands mit Trinkwasser versorgen, mahnte einen Finanzierungsplan an. Ein bereits seit längerem diskutierter Vorschlag, die Klimaanpassung als gemeinsame Finanzierungsaufgabe von Bund und Ländern im Grundgesetz zu verankern, hat sich bislang nicht durchsetzen können.
Messbarkeit der Ziele und Bedeutung für künftige Bundesregierung
Klimaanpassungsstrategien gibt es bereits seit dem Jahr 2008 und wurden seitdem immer wieder fortgeschrieben. Ein möglicher politischer Machtwechsel ab dem kommenden Jahr hätte zunächst keine Auswirkungen auf die Gültigkeit der nun beschlossenen Strategie. Sie gilt so lange weiter, bis eine künftige Regierung eine neue beschließt. Nach vier Jahren soll die jetzige Strategie ohnehin weiterentwickelt werden - so steht es im Klimaanpassungsgesetz. Auch die Erfüllung der erstmals verbindlich formulierten Ziele sollen Bund und Länder bis dahin gemeinsam kontrollieren. Werden die Ziele allerdings verfehlt, sind laut Lemke keine Sanktionen vorgesehen.