Anscheinswaffe Teure Attrappe

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Dieses Spielzeuggewehr sieht täuschend echt aus. Foto: Andreas Wolfger

Drei junge Männer mit einem Sturmgewehr haben am Mittwochnachmittag am Kronacher Bahnhof für Aufsehen gesorgt.

 
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Um 15.10 Uhr erhielt die Polizeiinspektion Kronach am Mittwoch einen Anruf, der Schlimmes vermuten ließ. Zeugen zufolge hielten sich zu diesem Zeitpunkt drei junge Männer mit Sturmgewehren am Bahnhof auf. Nach Eintreffen der Beamten stellte sich heraus, dass die Gruppe bereits weitergezogen war. Am Landesgartenschaugelände gelang es den Beamten, das Trio anzusprechen.

Wie sich herausstellte, führte einer der drei on seinem Rucksack tatsächlich eine täuschend echte Nachbildung eines Sturmgewehrs des Typs HK G36 mit sich – ebenso wie ein Behältnis mit Soft-Air-Kugeln, die als Munition für die Spielzeugwaffe dienen sollten. Nach der Kontrolle stellten die Beamten die Nachbildung sicher. Der 15-jährige Besitzer der Attrappe sowie ein 24-jähriger Begleiter müssen sich jetzt auf ein Ordnungswidrigkeitsverfahren wegen Verstoßes gegen das Waffengesetz gefasst machen.

Grund hierfür ist, dass der Besitz eines solchen Spielzeuggewehrs, das im Waffenrecht als Anscheinswaffe bezeichnet wird, zwar prinzipiell erlaubt ist, wie die Polizeiinspektion bestätigt. Dass öffentliche Tragen einer Waffe, die von Unbeteiligten als echt verstanden werden könnte, ist in Deutschland hingegen nicht erlaubt. Ausschließlich der Gebrauch innerhalb eines umfriedeten Besitzes ist legal. Dagegen hatte das Trio offenbar am Bahnhof verstoßen. Für den Besitzer und seinen Begleiter wird dieser Fehler nun mitunter richtig teuer. Bis zu 10 000 Euro kann laut Bundespolizei ein Verstoß gegen das Verbot des Führens von Anscheinswaffen nämlich kosten.

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