Anschluss an die FWO Alternative Trinkwasserversorgung für Heubach angedacht

Günther Geiling
Das Verbindungsnetz für die drei Ortsteile Heubach, Eichelberg und Reutersbrunn über die Fernwasserversorgung Oberfranken. Foto: /Günther Geiling

Die Stadtteile Heubach, Eichelberg und Reutersbrunn könnten an die Fernwasserversorgung Oberfranken angeschlossen werden. Damit sollen die Brunnen entlastet werden.

 
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Heubach/Ebern - „Wir wollen für eine eigene und gute Wasserversorgung sorgen. Wenn viel Wasser gebraucht wird, wird es aber nicht ausreichen. Deswegen brauchen wir eine Lösung, dass sich unsere Brunnen erholen können. Von der Logik her könnte Heubach nun wieder weicheres Wasser aus der Fernwasserversorgung Oberfranken (FWO) bekommen.“ Dies betonte Bürgermeister Jürgen Hennemann über die zukünftige Ausrichtung der Trinkwasserversorgung der Stadt Ebern bei der Bürgerversammlung in Heubach.

Hennemann teilte mit, dass man zu einer Alternativ-Prüfung der Trinkwasserversorgung aufgefordert worden sei und dabei habe sich ergeben, dass man die Stadtteile Heubach, Eichelberg, Reutersbrunn an die FWO anschließen könnte. „Wir bedienen uns dann der FWO, damit wir in einer Notlage eine Sicherheit haben. Das gilt besonders für Heubach, das direkt an der FWO-Leitung liegt.“ Neben den zwei Brunnen an der Pöppelsmühle gebe es auch noch in Albersdorf einen Brunnen. In den letzten zwei Jahren sei das Wasser aber knapp geworden und der Stand in den Hochbehältern habe abgenommen. „Wir brauchen dort eine Lösung, mit der sich die Brunnen erholen können.“

„Neubohrung“ oder „Fernwasserbezug“ sei die Lösung und Martin Lang von der Bauverwaltung stellte fest, dass die Mischbarkeit des Wassers von der FWO und den Eberner Brunnen gegeben sei. Problematisch wäre es höchstens, wenn ein Mischverhältnis von 50:50 erreicht werde, weil es dann zu Kalkausfällungen im Netz kommen könne. Es sei aber mehr an ein Verhältnis von 10:90 oder etwas höher gedacht. „Heubach wurde schon früher komplett über die FWO versorgt“ und „Warum hat man uns denn vor Jahren von der FWO weg?“ waren einige Zwischenfragen, die aus der Bürgerrunde kamen und Hildegard Hauck meinte: „Wenn wir es wieder kriegen können, nehmen wir es wieder. Das könnte doch nicht besser sein.“

Martin Lang sah die Möglichkeit damit verbunden, auch einmal in das Eberner Netz FWO-Wasser einzuspeisen, „auch vor dem Hintergrund des Klimawandels, weil die FWO leistungsfähiger ist. Die FWO ist relativ gut aufgestellt und hat Notstromeinrichtungen.“ Auch mit dem Bayernwerk habe es schon Gespräche gegeben und man brauche sich bei einem Stromausfall keine Sorgen machen. Hier müssten dann eben die Stadt Ebern und der Zweckverband der Rentweinsdorfer Gruppe Vereinbarungen treffen, wie man so etwas regele.

Jürgen Hennemann sah einen weiteren Vorteil darin, dass dann alle Stadtteile den gleichen Wasserpreis hätten außer Eichelberg, das ja noch am Zweckverband der Rentweinsdorfer Gruppe hänge. Seiner Meinung nach gebe es für die Zukunft nur eine Sicherung in größeren Lösungen und Verbünden. Der Staat fördere auch solche Verbünde.

Herbert Pfeuffer erinnerte noch einmal daran, dass 1994/95 der Anschluss des Stadtteils an die FWO erfolgte, aber dann 2001 der Anschluss nach Ebern gekommen sei. „Wir haben 77 Unterschriften dafür bekommen, dass wir bei der FWO bleiben wollen. Nach 20 Jahren kommen wir jetzt darauf, dass es doch Sinn gemacht hätte.“ Günther Hafenecker zog das Fazit „die Mehrheit der Bürger ist doch der Meinung, dass sie das Wasser der FWO wieder haben wollen.“ Ein weiterer Bürger wies jedoch darauf hin, dass man in der Zwischenzeit Enthärtungsanlagen eingebaut habe und diese dann überflüssig seien. Dabei stelle sich die Frage, ob das eine dauerhafte Lösung bleiben würde.

Jürgen Hennemann ließ daran keinen Zweifel und betonte: „Wenn der Stadtrat den Schritt macht, wird das dauerhaft bleiben. Wir haben Top-Wasser und es wird noch mehr Ringschlüsse geben.“ Er könne sich keinen Rückschritt vorstellen, vielmehr werde es noch zu mehr Verbundleitungen über das Stadtgebiet hinaus kommen. Auch den Albersdorfer Brunnen wollen wir nicht verlieren. Er ist nämlich ein artesischer Brunnen, der von alleine schüttet und wir werden ihn nicht verschlagen.“ Der Trend der Heubacher für einen Anschluss an die FWO dürfte somit dem Stadtrat die Entscheidung erleichtern.

Als weiteren Punkt sprach Bürgermeister Hennemann die Planung der Straße Heubach-Sandhof an, die im Investitionsplan stehe. In diesem Zusammenhang soll auch eine fußläufige Anbindung des Stadtteils mit Geh- und Radweg erfolgen und auch eine Bushaltestelle vorgesehen werden. Darauf meinte ein Bürger „F

ür welchen Bus?“ und riss damit den mangelhaften öffentlichen Nahverkehr an.

Nicht zufrieden waren zahlreiche Bürger auch mit der Hochwassersituation an der Brücke im Dorf. Auch von den Gebieten der Fotovoltaikanlagen sei Gefahr zu befürchten. Als Bürgermeister Hennemann meinte, dass Untersuchungen gezeigt hätten, dass das nicht der Fall sei, kam Widerspruch aus der Bürgerschaft „es gibt bei uns Bilder, dass dies anders ist.“ Herbert Pfeuffer sprach den „Hinterbach“ an und betonte „das macht mir keiner weiß, dass die Fotovoltaikanlagen nichts ausmachen. Die einfachste Lösung bei uns wären Rückhaltebecken.“

Den Hinweis auf ein 100-jähriges Hochwasser konterte er mit seinen eigenen Erfahrungen. „Ich habe als Schüler vor 70 Jahren ein Hochwasser erlebt. Jetzt hatten wir schon wieder Hochwasser, aber ich bin noch keine hundert Jahre alt.“ Kritik wurde auch noch an der Ampel an der B 279 geübt, die seit den Baumaßnahmen mehr eine „Verkehrsberuhigungsampel“ wäre. „Sie schaltet auf rot, auch wenn weit und breit kein Auto vorhanden ist.

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