Antrag bei der Unesco Ehrenburg soll Welterbe werden

Schloss Ehrenburg soll Teil des Unesco-Welterbes werden. Foto: picture alliance/dpa/Nicolas Armer

Die Schlossanlage zählt zur Thüringer Residenzenlandschaft. Jetzt soll auch sie auf die deutsche Unesco-Kandidatenliste kommen.

 
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Die Thüringische Residenzenlandschaft hat sich im Oktober 2021 mit der Antragsabgabe für die neue deutsche Kandidatenliste auf den Weg zum Unesco-Weltkulturerbe gemacht. Mit dabei: Schloss Ehrenburg in Coburg.

Thüringen und das frühere Herzogtum Sachsen-Coburg und Gotha zeichnen sich durch eine besonders hohe Dichte fürstlicher Residenzen unterschiedlicher Dynastien aus, wie sie typisch für das Heilige Römische Reich Deutscher Nation war. Es bestand vom Mittelalter bis zu seinem Untergang 1806 aus einer Vielzahl solcher Zentren. Seine Residenzen beherbergten Gerichts- und Verwaltungsbauten wie Amtshäuser, Kanzleien und Ministerien.

Als Garant für Rechtssicherheit und Stabilität im Innern war das Heilige Römische Reich schon seit der Frühen Neuzeit nicht mehr zu offensiver Kriegsführung fähig. In seinen Territorien blühten Künste und Wissenschaften auf. Die Fürsten – auch die Coburger – machten Politik vor allem durch Kultur und Wissenschaft: mit Bibliotheken und Kunstsammlungen, mit Musik und Theater. Die vielfältige Architektur und Landschaftsgestaltung profitierten davon. Künstler und Architekten wirkten für verschiedene Dynastien. Auf diese Weise entwickelte sich ein übergreifender Charakter der Thüringischen Residenzenlandschaft.

Prachtvolle und mächtige Schlossanlagen, zu denen die Coburger Ehrenburg, Schloss Friedenstein in Gotha und Residenzschloss Elisabethenburg Meiningen gehören, prägen sie und zeugen vom Status ihrer ehemaligen Besitzer als Reichsfürsten und vermitteln ihren Herrschaftsanspruch. In ihren Raumfolgen, Fest- und Riesensälen, Treppenhäusern und Schlosskapellen spiegelt sich das Zeremoniell fürstlicher Residenzen.

Doch wie genau verläuft der Bewerbungsprozess zum Unesco-Welterbe? Welche Besonderheiten zeichnet die Thüringische Residenzenlandschaft aus? Und welche Rolle spielt Schloss Ehrenburg im Kreise der neun ausgewählten Residenzanlagen? Solche Fragen werden am Mittwoch, 21. September, um 19 Uhr im Riesensaal von Schloss Ehrenburg beantwortet. Nachdem der Vorsitzende der Coburger Landesstiftung, Alt-Oberbürgermeister Norbert Tessmer, die Zuhörerinnen und Zuhörer begrüßt hat, erläutern Claudia Schönfeld und Astrid Ackermann die Besonderheiten eines Welterbeantrags. Der Besuch des Vortragsabends ist kostenlos.

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