Mathias Eckardt lehnte in seiner Ansprache Sozialabbau zur Gegenfinanzierung der gegenwärtigen Krisen entschieden ab. „Das ist eine Gefahr für den gesellschaftlichen Zusammenhalt und unsere Demokratie“, so Eckardt. Wer Hilfspakete für pandemiegeschädigte Unternehmen schnüre, der müsse gleichzeitig auch die Extraprofite der Krisengewinner abschöpfen. Dies gelte gerade auch für Energie- und Mineralölkonzerne, die sich angesichts steigender Preise und Kosten für den Verbraucher die Taschen füllten. DGB-Kreisvorsitzender Wolfgang Schmitt betonte, dass ein arbeitsfreier Feiertag wie der 1. Mai kein gesellschaftlicher Luxus sei. Vielmehr trage er entscheidend dazu bei, dass moderne Gesellschaften soziale Stabilität ausbilden können und den Herausforderungen gewachsen seien, denen sie sich regional wie global stellen müssen. „Arbeitsfreie Tage sind nicht nur dazu da, um körperlich von den Mühen der Arbeit zu regenerieren. Sie machen vor allem den Kopf und die Seele frei“, sagte er. Landrat Klaus Löffler fügte an, es scheine so, als gerate die Welt aus den Fugen; Verlässlichkeit und Sicherheit gebe es nicht mehr. Der Kriegsbeginn in der Ukraine am 24. Februar habe weltweite Veränderungen zur Folge. Es liege jetzt an allen, sich verstärkt für den Erhalt der Keimzelle der Demokratie einzusetzen. „Wir dürfen nie vergessen, Perspektiven zu schaffen. Wer im Kleinen nicht in Frieden lebt, der kann keinen Beitrag zum großen Frieden in der Welt leisten“, appellierte der Landrat. Über 600 Flüchtlinge seien hier nicht in Turnhallen untergebracht, sondern überwiegend bei Privatleuten, lobte Löffler. Er dankte Marina Schmitt, die seit 36 Jahren die Gewerkschaftsgeschäftsstelle in Kronach betreut und Tom Sauer, der unter Einsatz seines Lebens Hilfsgüter in das Kriegsgebiet der Ukraine lieferte.