Arbeitsmarkt Erfreuliche Entwicklung

Die Zahl der Arbeitslosen im Landkreis Haßberge sinkt von September auf Oktober. Auch für Auszubildende gibt es gute Nachrichten: Noch nie wurden der Agentur für Arbeit mehr Berufsausbildungsstellen gemeldet.

 
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Auch die Integration von geflüchteten Menschen auf dem Arbeitsmarkt spielt eine wichtige Rolle. Viele von ihnen besuchen derzeit Integrationskurse und stehen in den kommenden Monaten dem Arbeitsmarkt zur Verfügung. Foto: Archiv NP/Christian Licha

Auch im Oktober zeigt sich der Arbeitsmarkt im Bezirk der Arbeitsagentur Schweinfurt in guter Verfassung, die Arbeitslosigkeit entwickelte sich jedoch recht unterschiedlich. Am günstigsten war die Veränderung der Arbeitslosigkeit im Geschäftsstellenbezirk Haßfurt; dort sank der Bestand an Arbeitslosen gegenüber dem Vorjahresmonat um 3 Prozent. Dem gegenüber steht die Entwicklung im Bezirk der Geschäftsstelle Bad Neustadt mit einer Zunahme von 4 Prozent.

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Die Arbeitslosigkeit im Landkreis Haßberge hat sich von September auf Oktober um 86 auf 1285 Personen verringert. Das waren 46 Arbeitslose weniger als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote auf Basis aller zivilen Erwerbspersonen betrug im Oktober 2,6 Prozent; vor einem Jahr belief sie sich auf 2,7 Prozent. Dabei meldeten sich 391 Personen (neu oder erneut) arbeitslos, 22 mehr als vor einem Jahr und gleichzeitig beendeten 478 Personen ihre Arbeitslosigkeit (+18). Seit Jahresbeginn gab es insgesamt 4026 Arbeitslosmeldungen, das ist ein Plus von 286 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum; dem gegenüber stehen 4078 Abmeldungen von Arbeitslosen (+366). Der Bestand an Arbeitsstellen ist im Oktober geringfügig gestiegen, und zwar um 4 auf 992; im Vergleich zum Vorjahresmonat gab es 65 Arbeitsstellen weniger. Arbeitgeber meldeten im Oktober 116 neue Arbeitsstellen, 19 mehr als vor einem Jahr. Seit Januar gingen 1.145 Arbeitsstellen ein, gegenüber dem Vorjahreszeitraum ist das eine Abnahme von 300.

Im Oktober waren im gesamten Bezirk der Agentur für Arbeit Schweinfurt und den Jobcentern 7709 arbeitslose Personen registriert und damit 427 weniger im Vergleich zum September und 106 weniger im Vergleich zum Oktober 2022. Die Arbeitslosenquote betrug 3,1 Prozent und lag um 0,1 Prozentpunkte unter dem Wert des Vormonats und um minus 0,2 Prozentpunkte unter dem Vorjahreswert.

„Die Herbstbelebung am Arbeitsmarkt blieb auch in diesem Jahr nicht aus, in allen Regionen war ein Rückgang der Arbeitslosigkeit feststellbar. Die zuletzt feststellbaren Trends haben sich allerdings weiter verstetigt und die regionalen Arbeitsmärkte entwickeln sich derzeit unterschiedlich“, kommentiert Thomas Stelzer, der Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Schweinfurt, die derzeitige Lage am Arbeitsmarkt. Während der Rückgang der Arbeitslosigkeit fast ausschließlich in den Jobcentern (Bürgergeld, Rechtskreis SGB II) stattfinde, sehe man im Bereich der Arbeitslosenversicherung die Folgen einer konjunkturellen Eintrübung, so Stelzer. „Wir erleben aktuell eine Zunahme neuer Arbeitslosmeldungen aus Beschäftigung bei einer verhalteneren Nachfrage der Unternehmen bei der Suche nach neuen Arbeitskräften, wenngleich der Bestand an offenen Vakanzen mit über 6200 Stellenmeldungen noch immer auf hohem Niveau liegt. Das spiegelt die weiterhin hohen Bedarfe der Unternehmen wider und der Arbeitsmarkt zeigt sich für flexible und motivierte Menschen nach wie vor sehr aufnahmefähig.“ Viele geflüchtete Menschen besuchten derzeit noch überwiegend die Integrationskurse und stünden dann in den nächsten Monaten dem Arbeitsmarkt zur Verfügung.

Unternehmen, die bereit sind, bei den Sprachkenntnissen Abstriche hinzunehmen, gewinnen mit diesen Personen meist hervorragend ausgebildete und motivierte Arbeitskräfte. Es ergibt sich somit eine gute Ausgangsposition, die wir gerne zusammen mit unseren Unternehmen und Partnern in der Region nutzen wollen,“ erklärt Stelzer weiter.

Gute Nachrichten gibt es für Auszubildende: Niemals zuvor wurden der Agentur für Arbeit mehr Berufsausbildungsstellen gemeldet, als im nun beendeten Berufsberatungsjahr. Insgesamt wurden mit 4445 Ausbildungsstellen 336 oder Plus 8,2 Prozent mehr Stellen für Auszubildende gemeldet als noch im vergangenen Jahr. Demgegenüber standen 2415 Bewerberinnen und Bewerber für Berufsausbildungsstellen, ein Plus von 112 oder 4,9 Prozent zum Vorjahr. Fast 1600 mündeten in eine berufliche Ausbildung (Plus 64 oder Plus 4,2 Prozent zum Vorjahr), lediglich acht Bewerber blieben zum Berichtsjahr ohne Ausbildungsvertrag oder Alternativangebote.