Raum Coburg Weniger Arbeitslose als befürchtet

Auf dem Arbeitsmarkt ist eine leichte Aufwärtstendenz spürbar. Foto: Hans Blischke

Momentan sind in der Region 14 .336 Menschen ohne Job, 2659 mehr als im vergangenen Jahr, aber weniger als befürchtet. Und dabei hat die Frühjahrsbelebung gerade erst angefangen.

 
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Coburg - Trotz des längeren Wintereinbruchs und des seit vier Monaten bestehenden Lockdowns, der im Dezember nochmals verschärft wurde, stieg die Arbeitslosigkeit in den letzten vier Wochen nur geringfügig. Die Zahl der Arbeitslosen erhöhte sich im Februar lediglich um  0,5 Prozent bzw. 65 Personen auf 14 336. Im letzten Jahr, kurz vor der Coronakrise, sank die Zahl der Arbeitslosen aufgrund der frühlingshaften Temperaturen bereits um 2,4 Prozent.

Die Arbeitslosigkeit liegt im Agenturbezirk Bamberg-Coburg aktuell um 22,8 Prozent bzw. 2 659 Personen über dem Vorjahreswert. Die Arbeitslosenquote zählt wie im Januar 4,1 Prozent. Vor einem Jahr betrug sie 3,3 Prozent.

Die einsetzende Frühjahrsbelebung sorgte bereits für erste positive Signale am Arbeitsmarkt. 1040 Menschen konnten ihre Arbeitslosigkeit durch Aufnahme einer neuen Beschäftigung beenden, 22,8 Prozent mehr als im Januar, jedoch 18,0 Prozent weniger (-229) als im Vorjahr. 1333 Menschen verloren ihren Arbeitsplatz, 49,1 Prozent weniger als im Januar. Im Vergleich zum Vorjahr waren es 7,9 Prozent (-114) weniger gewesen. Seit drei Monaten liegt die Zahl der Kündigungen kontinuierlich unter dem Vorjahreswert. Das Entlassungsrisiko ist somit aufgrund der hohen Inanspruchnahme von Kurzarbeit sogar geringer als vor der Krise, jedoch haben auch die Beschäftigungschancen abgenommen.

„Auch im Februar hielt der Winter den Agenturbezirk Bamberg-Coburg mit eisigen Temperaturen fest im Griff. Obwohl auch der Lockdown den Monat über verlängert wurde, gab es keine größeren Freisetzungen und die Arbeitslosigkeit stieg nur ganz leicht“, so Brigitte Glos, Leiterin der Agentur für Arbeit Bamberg-Coburg. In den stark betroffenen Branchen wie dem Einzelhandel, Tourismus und der Gastronomie seien insbesondere Minijobber, Ungelernte und Befristete bereits in den ersten Monaten der Krise entlassen worden. Die Kernbelegschaft hielte sich seitdem, zudem nutze man bei Bedarf die Kurzarbeit. „Normalerweise stellen sie im Frühjahr für die kommende Saison wieder ein. Bisher tat sich hier sehr wenig“, räumt jedoch Glos ein. In der Forstwirtschaft und im Bauhandwerk habe es s trotz des winterlichen Wetters bereits erste Wiedereinstellungen gegeben. Erste Schritte für wirtschaftliche Lockerungen stünden in den kommenden Tagen an. „Ich rechne daher damit, dass im März die Frühjahrsbelebung in der Region, wenn auch deutlich schwächer als in früheren Jahren, zunehmend an Fahrt gewinnt und die Arbeitslosigkeit leicht zurückgehen wird“, so Glos.

Stadt Coburg

In der Stadt Coburg setzte sich der Anstieg der Arbeitslosigkeit im Februar aufgrund des Wintereinbruchs und des Lockdowns geringfügig fort. Die Zahl der Arbeitslosen stieg in den vergangenen Wochen um 17 (+1,2 Prozent) Personen auf 1411 zu. Sie liegt um 18,9 Prozent (+224 Personen) über dem Niveau des Vorjahres.

Landkreis Coburg

Im Landkreis Coburg setzte trotz des Wintereinbruchs bereits im Februar die Frühjahrsbelebung am Arbeitsmarkt ein. Die Arbeitslosigkeit reduzierte sich um 26 (-1,3 Prozent) Personen auf 2 052. Es verloren 9,3 Prozent mehr Menschen (+18) ihre Beschäftigung als im Vorjahr. Gleichzeitig fanden 9,6 Prozent (-16) weniger Personen einen neuen Job. Im Vergleich zum Vorjahr ist die Zahl der Arbeitslosen um 22,1 Prozent (+371 Personen) gestiegen. Die Arbeitslosenquote beträgt wie im Januar unverändert 4,1 Prozent (Vorjahr 3,3 Prozent).

Landkreis Kronach

Im Landkreis Kronach stieg aufgrund des Wintereinbruchs und des andauernden Lockdowns die Arbeitslosigkeit im Februar leicht um 1,1 Prozent (+19 Menschen) auf 1711 Personen. Es verloren 10,7 Prozent bzw. 20 Menschen weniger ihre Beschäftigung als im letzten Jahr. Zeitgleich fanden 64 Personen weniger (-35,4 Prozent) einen neuen Arbeitsplatz. Die Zahl der Arbeitslosen liegt um 18,0 Prozent (+261 Personen) über dem Vorjahresniveau. Die Arbeitslosenquote beträgt wie im Januar weiterhin 4,4 Prozent (Vorjahr 3,8 Prozent).

Landkreis Lichtenfels

Im Landkreis Lichtenfels kam der Anstieg der Arbeitslosigkeit im Februar zum Erliegen. Ende des Monats waren 1715 Frauen und Männer arbeitslos gemeldet, eine Person weniger als im Januar. Aktuell sind 11,4 Prozent mehr Menschen (+176) arbeitslos als vor einem Jahr. Lichtenfels verzeichnet seit Monaten im gesamten Bezirk der Agentur für Arbeit Bamberg-Coburg in der Corona-Krise mit Abstand den geringsten Anstieg der Arbeitslosigkeit.

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