Feste Jobs gefragter als Zeitarbeit
Der rückläufige Trend bei den Leiharbeiterzahlen bestehe seit etwa drei Jahren in Thüringen, erklärte der Geschäftsführer der Regionaldirektion. Die Branche reagiere sehr sensibel auf die Konjunktureintrübung der vergangenen Jahre sowie Krisen. Behrens: "Außerdem haben Arbeitgeber ihre Mitarbeiter häufiger lieber fest eingestellt, weil sie diese aufgrund steigender Bedarfe fest an ihre Betriebe binden wollten. "
2023 hätten sich in Thüringen fast 7300 Arbeitnehmer aus der Leiharbeit arbeitslos gemeldet - davon waren 70 Prozent als Helfer mit vergleichsweise niedriger Qualifikation beschäftigt. Mehr als 6700 Arbeitslose nahmen eine Beschäftigung als Leiharbeiter auf - gut 500 weniger als im Jahr 2022.
Einstieg für Geringqualifizierte
Die Leiharbeit könne Arbeitslosen eine Alternative bieten, die aufgrund ihrer Qualifizierung für eine Tätigkeit als Fachkraft nicht oder nicht mehr geeignet seien, so der Chef der Regionaldirektion.
Zeitarbeitsfirmen hatten den Arbeitsagenturen in Thüringen 2023 etwa 7300 neue Stellen gemeldet, fast 4100 weniger im Jahr davor. Inzwischen müsste sie mit anderen Branchen um Arbeitskräfte konkurrieren. Hinzu komme, dass Leiharbeiter "statistisch gesehen weniger im Portemonnaie haben als Beschäftigte in anderen Branchen", erklärte Behrens.
Ende 2022 hätten Leiharbeiter in Vollzeit im statistischen Mittel ein Bruttomonatsentgelt von 2011 Euro bekommen - bei allen sozialversicherungspflichtig Vollzeitbeschäftigten waren es 2945 Euro. Die geringere Bezahlung hänge auch mit einem hohen Anteil von Helferjobs zusammen. Auch die tarifvertragliche Wochenarbeitszeit in der Zeitarbeit von 35 Stunden könne bei den Entgeltunterschieden eine Rolle spielen.