Der französische Ethnologe Michel Leiris beschreibt diese Wiedergänger in seinem Buch „L’Afrique Fantôme“ („Phantom Afrika“, 1934) als „Individuen, die man künstlich in einen Scheintodzustand versetzt, beerdigt, dann wieder ausgegraben und geweckt hat und die infolgedessen folgsam wie Lasttiere sind, da sie ja gutgläubig annehmen müssen, dass sie tot sind“.
Leiris fand Hinweise auf Untote im haitianischen Voodoo-Kult und in der Religion der Yoruba, einem Volk im Südwesten Nigerias. Im zwar christianisierten, aber immer noch von heidnischen Bräuchen durchtränkten Leben der Haitianer besitzen Voodoo-Hexer und Priesterinnen die geheimnisvolle Fähigkeit, Lebende mit einem Fluch zu belegen, so dass sie scheintot sind.
Nekrophobie – die Angst vor den Untoten
Die Angst vor den Untoten lässt sich auch psychologisch erklären. Nekrophobie – das Gegenteil ist Nekrophilie, die Liebe zum Tod und zu Toten – ist eine spezielle Art der Phobie, die sich in einer krankhaft übersteigerten Angst vor Toten und toten Dingen wie Leichen, Kadavern oder Mumien ausdrückt.
Die Betroffenen haben eine regelrechte Höllenangst vor der Nähe zu Sterbenden, Friedhöfen und Krankenhäusern.