Sie stanzen Bleche, treiben Nieten durch Metall, sägen Holz oder polieren Kunststoffformteile – und bekommen dafür oft nicht mehr als ein Taschengeld. Für Beschäftigte in den Werkstätten für Menschen mit Behinderung hat eine Fünf-Tage-Arbeitswoche kaum etwas mit eigener Existenzsicherung zu tun. Die Teilhabe am Arbeitsleben funktioniert nur, weil sie zusätzlich zum schmalen Gehalt soziale Leistungen beziehen. Die Werkstatträte als Interessenvertreter der Beschäftigten fordern eine Reform des Entgeltsystems. „Wir brauchen eine bessere Bezahlung“, betont Daniel Tabert, Vorstand der Werkstatträte Deutschland. Der oberfränkische Sprecher der Landesarbeitsgemeinschaft der bayerischen Werkstatträte, Michael Preußer, ergänzt: „Ein Ende dieser Zustände ist schon lange fällig. Die Menschen in den Werkstätten müssen mehr verdienen.“