"Die Bereitschaft von Patienten für Ferndiagnosen steigt", sagt Thilo Kaltenbach, Gesundheitsexperte bei der Beratungsgesellschaft Roland Berger. "Die Technik für virtuelle Diagnosen in Praxen und Kliniken entwickelt sich schnell." Versicherungen und spezialisierte Telemedizin-Firmen drängten ebenfalls in den umkämpften Markt.
Auch Deutschlands zweitgrößter Klinikbetreiber Asklepios hat große Pläne. Noch dieses Jahr will er Telemedizin-Angebote für niedergelassene und klinische Ärzten einführen. Diese und andere digitale Prozesse könnten die Effizienz steigern, sagte Vorstandschef Kai Hankeln. "Pflegekräfte und Ärzte verbringen in Deutschland mehr als ein Drittel ihrer Arbeitszeit mit Dokumentation."
Anders als kleine Krankenhäuser haben Fresenius oder Asklepios mit Milliarden-Umsätzen die Finanzkraft, um Softwarelösungen im großen Stil einzuführen. Die Vorstöße der Klinik-Riesen könnten in einen Wettlauf um die dominierende digitale Plattform münden. "Am Ende werden sich voraussichtlich wenige Portale durchsetzen", sagt De Meo. "Wer besser und schneller ist, wird die Nase vorne haben."