ASB-Hausnotruf Seit 25 Jahren ein Segen für Senioren

Christoph Winter

Auf Knopfdruck kommt Hilfe: Der ASB-Hausnotruf des ASB ermöglicht inzwischen 2000 Menschen in Stadt und Landkreis Coburg, dass sie noch selbstbestimmt in ihrem eigenen Zuhause wohnen können.

 
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Sorgt für ein Stück Sicherheit in den eigenen vier Wänden: der Hausnotruf. Foto: picture alliance/dpa/ASB/Ressel

Etwa fünf Mal am Tag werden die Mitarbeiter des ASB-Hausnotrufs in Coburg von der Hausnotrufzentrale benachrichtigt. Oft kommt der Anruf aus Köln in den Abend- und Nachtstunden, mitunter frühmorgens. Meist sind es ältere Menschen, die alleine leben und Hilfe brauchen. Da kommt eine alte Dame nach einem Sturz alleine nicht mehr auf die Beine oder das Atmen wird schwer.

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Seit nun einem Vierteljahrhundert verlassen sich in Stadt und Landkreis Coburg fast 2000 Menschen auf das Sicherheitssystem des Arbeiter-Samariter-Bundes. Im Februar des Jahres 1999 wurden die ersten stationären und mobilen Geräte verkauft. „Seither gab es etwa 29 000 Einsätze“, sagte Hans-Joachim Lieb, Vorsitzender des ASB-Regionalverbandes Coburg. Die Hilfsorganisation feierte dieser Tage den Beginn des Hausnotruf-Systems. Lieb berichtete, dass ein Bekannter nach einem Schlaganfall nicht mehr aufstehen konnte und von einem Stadtwerke-Mitarbeiter erst nach einigen Tagen gefunden wurde. „Das ist ein Beispiel, wie wichtig es ist, dass es Hausnotrufe gibt.“

ASB-Verbandsreferent Matthias Neuf hatte vor 25 Jahren den Hausnotruf in Coburg eingeführt. Inzwischen erlauben die Geräte im Notfall die direkte Kommunikation. So kann die Zentrale in Köln wichtige Hinweise an die Helfer vor Ort geben. Die tragbaren Funksender sind wasserdicht und können um einem Sturzdetektor erweitert werden.

Die Haus- und Wohnungsschlüssel der Nutzer werden zentral und sicher in Coburg verwahrt. Nur dort weiß man, welche Adresse sich hinter der sechsstelligen Nummer verbirgt. So ist sichergestellt, dass ausschließlich die Mitarbeiter des Hausnotrufs schnell in die Wohnung kommen.

Neuf konnte mit beeindruckenden Zahlen aufwarten. Würde es den Hausnotruf nicht geben, müssten 70 Prozent der Angehörigen ihre Unterstützung erhöhen, für fast die Hälfte der Senioren wäre der Umzug in ein betreutes Wohnen unausweichlich, ein Fünftel müsste in ein Pflegeheim.

Rund vier Jahre verzögert der Hausnotruf den Einzug von Senioren in eine Einrichtung „und die Menschen können länger in ihrer vertrauten Umgebung und selbstbestimmt leben“, sagte Bürgermeister Can Aydin. Das entlaste auch die Pflegekassen. Die Bedeutung und Verbreitung von Hausnotruf-Systemen werden angesichts des demografischen Wandels zunehmen, zeigte er sich sicher. Als Segen bezeichnete auch Landrat Sebastian Straubel den Hausnotruf. In den vergangenen 25 Jahren sei eine „große Leistung“ für die Menschen erbracht worden. Mit der Einführung des Hausnotrufs seien wichtige Weichen gestellt worden, ergänzte Norbert Tessmer als stellvertretender Landesvorsitzende des ASB.

Der Kostendruck habe zum Aufbau der Hausnotruf-Zentrale in Köln geführt, erläuterte deren früherer Leiter Peter Stegmaier. Zuvor hatten die verschiedenen Verbände eigene Zentralen betrieben, waren aber schnell an die personellen und finanziellen Grenzen gestoßen. Abschließend bescheinigte ASB-Geschäftsführer Thomas Schwesinger den Samaritern in Coburg „mit viel Herzblut“ für die hohe Qualität des Notrufsystem zu sorgen.