ATP-500-Turnier in Rotterdam Krawietz/Tecau ziehen ins Halbfinale ein

Auch mit Horia Tecau erfolgreich: Kevin Krawietz (Bild). Foto: imago images/Jürgen Hasenkopf

Der French-Open-Sieger und sein rumänischerAushilfspartner überzeugen in Rotterdam auch bei ihrem zweiten Auftritt. Sie bezwingen die Russen Rublev/Khachanov 6:3, 6:4.

 
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Rotterdam/Witzmannsberg - Aus der Not heraus scheinen sich zwei gefunden zu haben: Nach der erfolgreichen Premiere als neues Tennis-Doppel beim ATP-500-Turnier in Rotterdam haben Kevin Krawietz (29/Doppel-Weltranglisten-20) aus Ahorn-Witzmannsberg und der rumänische Routinier Horia Tecau (36/24.) nachgelegt. Der zweifache French-Open-Sieger und der Stellvertreter seines am Knie operierten Kölner Partners Andreas Mies ließen am Donnerstag ihrem 6:3, 3:6, 11:9-Auftakterfolg gegen das an Position 4 gesetzte Weltklasse-Doppel Marcelo Melo (Brasilien/11.)/Jean-Julien Rojer (Holland/25.) nun im Viertelfinale den zweiten Sieg folgen. Am Donnerstag bezwangen Krawietz/Tecau die beiden Russen Karen Khachanov (Doppel-WRL-89.) und Andrej Rublev (92.) souverän mit 6:3 und 6:4. Jene waren mit einem 6:1-, 3:6-, 10:2-Erfolg gegen Stan Wawrinka (Schweiz) und Dušan Lajović (Serbien) in den Wettbewerb gestartet, mussten jedoch die Überlegenheit des deutsch-rumänischen Gespanns anerkennen.

Andreas Mies auf dem Sofa

Nette Geschichte am Rande: Andreas Mies drückte seinem Freund Krawietz als Co-Kommentator bei Sky via Skype vom Sofa in seiner Kölner Wohnung aus die Daumen. Er verriet, dass er wegen des Knorpelschadens im Knie mindestens ein halbes Jahr pausieren muss, dass er jedoch Krawietz auch mit anderen Partnern große Erfolge zutraut. Nach dem Turnier in Rotterdam wird Krawietz erneut den Partner wechseln, er will in Doha mit dem 23-jährigen Amerikaner Reilly Opelka antreten und danach in Dubai und Miami mit Jan-Lennard Struff aus Warstein, mit dem er schon beim ATP-Finale Doppel gespielt hat.

Auftakt nach Maß

Krawietz und Tecau fanden in ihrem Viertelfinale gegen das russische Duo glänzend ins Spiel, harmonierten prächtig und zogen schnell auf 3:0 davon. Auch wenn sich Khachanov und Rublev mit seinen knallharten Aufschlägen wehrten, ging nach 5:3-Führung der erste Satz bereits nach 27 Minuten mit 6:3 an die deutsch-rumänische Kombination. Mit Aufschlagfeuerwerken von Rublev, Tecau und Khachanov startete der zweite Durchgang mit einer 2:1-Führung für die Russen. Obwohl der Witzmannsberger etwas Mühe hatte, sein Service zum 2:2 durchzubringen, ließen sich die beiden nicht aus dem Konzept bringen. Tecau machte Druck mit seinem Aufschlag, während Krawietz trocken am Netz verwandelte. Den ersten von zwei Breakbällen bei Aufschlag Khachanov nutzten Krawietz/Tecau zur 4:3-Führung.

Mit einem souveränen Zu-Null-Aufschlagspiel stellte Kevin Krawietz auf 5:3. Rublev brachte sein Service zum 4:5-Anschluss durch. Nachdem Krawietz/Tecau anschließend drei Breakbälle gegen sich abgewehrt hatten, nutzten sie bei 40:40 ihren ersten Break- und gleichzeitig den ersten Matchball zum 6:3-, 6:4-Erfolg.

Doppelbelastung für Rublev

Andrej Rublev musste eventuell seiner Doppelbelastung Tribut zollen, da er in Rotterdam parallel auch im Einzelwettbewerb große Ambitionen hat. Und da mit großem Erfolg, der 23-Jährige schaffte es am Mittwoch mit einem 7:5, 6:2 gegen Andy Murray bereits zum dritten Mal in ein Viertelfinale dieses Turniers. Er hat damit 17 Matches bei ATP-500-Events gewonnen und schickt sich an, nach Hamburg, St. Petersburg und Wien Vienna den vierten Titel in Folge in dieser Turnierserie zu gewinnen.

Halbfinale am Samstag

Im Halbfinale treffen Krawietz und Tecau nun am Samstag auf den Gewinner des Duells zweier Überraschungssieger, Kontinen/Roger-Vasselin gegen die griechischen Tsitsipas-Brüder. Der Finne Henri Kontinen (30/Doppel-WRL-31.) und der Franzose Edouard Roger-Vasselin (37/14.) haben in ihrem Viertelfinale die an Position 1 gesetzten beiden 34-jährigen Kolumbianer Juan Sebastian Cabal (Doppel-WRL-2.)/Robert Farah (1.) mit 4:6, 6:3 und 11:9 im Matchtiebreak ausgeschaltet, während die mit einer Wildcard ausgestatteten Petros (20/801.) und Stefanos Tsitsipas (22/105.) die Belgier Sander Gille (30/38.) und Joran Vliegen (27/35.) mit 6:2, 6:3 bezwangen.

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