Auf dem Coburger Marktplatz Kongress-Kehraus

Der 155. Coburger Convent verabschiedet sich mit seinem Marktfest nach turbulenten Tagen aus der Vestestadt. Bürgermeister Aydin spricht für das nächste Jahr bereits eine Einladung aus.

 
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Die Sonne brennt an diesem Dienstag auf die Besucher des Marktfestes herunter. Lediglich die blauen Sonnenschirme versprechen etwas Abkühlung. Im Hintergrund spielt die Blasmusik. Während sich die einen davon nicht beirren lassen, schunkeln andere im Takt mit.

Pünktlich um 11 Uhr tritt Can Aydin, 3. Bürgermeister zu Coburg, auf den Rathausbalkon. Gemeinsam mit Johann Steinhauer von der präsidierenden Landsmannschaft Saxo-Suevia Erlangen begrüßt er die Besucher: „Lassen Sie sich das Bier schmecken und schlagen Sie bei den Bratwürsten zu“, sagt Aydin und spricht bereits die Einladung für das nächste Jahr aus: „Ich freue mich, Sie nächstes Jahr wiederzusehen.“

Die Stimmung bei den Besuchern ist gut. Auch Peter Gabel, Mittzwanziger aus Nürnberg, hat sich am Dienstagvormittag mit seinen Verbandsbrüdern auf dem Marktplatz eingefunden. „Der Convent war gut. Aktuell ist noch ein bisschen wenig los“, ist er etwas enttäuscht. Seine Erklärung dafür: „Manche müssen ja noch nach Berlin oder Hamburg zurückfahren. Da ist das kein Wunder“, zeigt sich Peter Gabel verständnisvoll.

Aber auch Einheimische fühlen sich auf dem Marktfest wohl: An einem Biertisch in der Nähe der Bühne sitzen drei ehemalige Mitglieder der Beiersdorfer Blasmusik. Ihren Namen wollen die Männer nicht verraten. „Wir haben in den 90er- und Zweitausendern jedes Jahr zusammen auf der Bühne gestanden“, freut sich einer von Ihnen. „Seitdem wir nicht mehr spielen, ist es zu unserer Tradition geworden, dass wir uns auf dem Marktplatz treffen.“

Und wie läuft das Marktfest des Coburger Convents für die Gastronomen vor Ort? Die Bedienungen wuseln von Tisch zu Tisch und finden weder Zeit zum Reden noch zum Luftholen. Eine Kellnerin, die das erste Mal beim Marktfest arbeitet, ist von der Veranstaltung nicht begeistert: „Die Arbeit mit den Menschen und meinen Kollegen macht mir generell Spaß. Allerdings finde ich die ganze Veranstaltung kritisch. Das ist immer so politisch und viele der Gäste haben eben auch eine gewisse Gesinnung.“ Ein anderer Gastronomiemitarbeiter sieht das Ganze hingegen positiver: „Das Marktfest wird auch von den Coburgern gut angenommen. Wenn man sich hier mal umschaut, was an einem Werktag los sein kann. Das ist wirklich eine Bereicherung für die Stadt.“ Heuer ist laut dem Mitarbeiter mehr los als im vergangenen Jahr. Gleichzeitig spricht er den Wunsch aus, dass das auch zukünftig so bleibt. „Solche Veranstaltungen sind immer mit mehr Aufwand verbunden, schließlich muss man ja extra auf- und abbauen.“ An dem Stand selbst sei die Arbeit entspannt und lustig, die Bedienungen hätten allerdings viel Stress.

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