Aufatmen in Ahorn Endlich wieder einkaufen vor Ort

Von Bettina Knauth
Bauamtsleiter Marten Büttner (links), Frank Schellenberg von der Auer Grundbesitz GmbH sowie Bürgermeister Martin Finzel freuen sich schon auf den bevorstehenden Spatenstich. Foto: Gemeinde Ahorn

Nach jahrelangem Ringen um eine Möglichkeit der Nahversorgung freut man sich nun auf einen neuen Lebensmittelmarkt. Baubeginn soll im Oktober sein.

 
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Ahorn - Seit mehr als 20 Jahren begleit Ahorn das zentrale Thema Nahversorgung. Den Bürgern die Möglichkeit zu geben, Lebensmittel vor Ort zu besorgen, habe sich in dieser Zeit als „leider schwer zu lösendes“ Problem erwiesen, zog Ahorns Bürgermeister Martin Finzel (parteilos) in der Gemeinderatssitzung am Dienstagabend Bilanz. Erst recht, nachdem vor knapp zwei Jahren der einzige Nahversorger im Hauptort seine Tore geschlossen hatte. Ein Anlass, „das Thema Nahversorgung neu zu überdenken und sich breiter aufzustellen“, so Finzel. Mit Erfolg: Die Auer Grundbesitz GmbH aus München wird als Investor auf einer gemeindeeigenen Gewerbefläche am Ortsrand von Schorkendorf einen Lebensmittelmarkt errichten.

Partner der Gemeinde ist die Diska-Tochtergruppe des Edeka-Dachverbands. Der neue Einzelhandelsbetrieb mit Bäcker, Metzger und Sitzgelegenheiten soll eine Nutzfläche von 1195 und eine Verkaufsfläche von 850 Quadratmetern aufweisen, die – falls erforderlich – auf 1200 Quadratmeter ausgedehnt werden kann. Damit gilt der künftige Einkaufsmarkt als großflächig, sodass die bisherige Gewerbefläche teils in eine Sonderbaufläche sowie nördlich und westlich davon in eine gemischte Baufläche umgeändert werden musste. Mit der Aufstellung des Bebauungsplans „Nahversorgung Schorkendorf“ und der achten Änderung des Flächennutzungsplans bereitete der Gemeinderat am Dienstag einhellig den Weg für den neuen Nahversorger.

Parallel dazu sind bereits erste Fachplanungen angelaufen: Ein Verkehrsgutachter untersucht die Zufahrten und notwendigen Stellflächen. 65 großzügige Parkplätze sind vorgesehen. Laut Schellenberg muss die Lindenstraße wohl für die Zufahrt „aufgeweitet“ werden. Für die Entwässerung sieht die Planung entsprechende Becken vor, um das Oberflächenwasser wieder dem Untergrund zuzuführen. Ein Bodengutachter besichtigte am Dienstag bereits das Areal. Ein Schallgutachten soll ebenfalls erstellt werden, auch wenn die nächsten Häuser ein Stück weit entfernt seien, wie der für Projektentwicklung zuständige Prokurist Investor bemerkte. Schellenberg: „Schließlich sollen die Bürger in dem Markt ohne Groll einkaufen.“ Ausdrücklich lobte er die Zusammenarbeit mit der Verwaltung: „Ich verspüre ein großes Entgegenkommen und den Willen der Gemeinde, hier etwas für die Bürger zu realisieren.“

Von dem zentralen Standort zwischen Bundes- und Kreisstraße zeigte sich der Gast angetan. „Ich war der Meinung, da muss man etwas tun“, so Schellenberg. Ein Gutachten habe ihn in seiner Meinung bestätigt. Den optimalen Zeitplan umriss der Ansprechpartner der Gemeinde so: Satzungsbeschluss und Bauantrag im Sommer 2021, Baubescheid Ende September. Ab Anfang Oktober könnten dann die Bagger rollen. Mitte Juli 2022 möchte die Auer GmbH dann das Objekt für den Ladenbau an Diska übergeben. „Unser Ziel ist es, den neuen Markt noch vor den Sommerferien 2022 zu eröffnen“, so der Vertreter des Investors, der alle Kosten trägt. Derzeit befinde sich das Projekt in der „finalen Abhandlung“.

Als „Glücksfall“ für seine Wohnsitzgemeinde bezeichnete Bürgermeister Finzel die zukünftige Ansiedlung. Vorausgegangen seien „intensive Gespräche“ mit Investoren und Lebensmittelkonzernen. Auch der Studiengang Zukunftsdesign der Hochschule Coburg hatte sich Gedanken über Versorgungsansätze für Ahorn gemacht. Das Gemeindeoberhaupt hofft nun, dass die Bürger das neue Angebot tatsächlich nutzen werden.

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