Aufwendige Tiefbauvorhaben Weidhausen steht vor Kraftakt

Mathias Mathes

Die Finanzlage ist schwierig. Dennoch geht man mit der Sanierung der Schulturnhalle und der Hall- und Wiesenstraße die größten Baumaßnahmen seit vielen Jahren an.

 
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Hallstraße und Wiesenstraße in Weidhausen sollen ab dem Sommer saniert werden. In den kommenden zwei Jahren investiert die Gemeinde in die Tiefbaumaßnahme rund 2,3 Millionen Euro. Foto: Mathes

Weidhausen - Im Juli soll die Sanierung der Hallstraße und der Wiesenstraße in Weidhausen beginnen. Das aufwendige Tiefbauvorhaben wird etwa zwei Jahre dauern. Bei der jüngsten Gemeinderatssitzung zeigte sich Bürgermeister Markus Mönch von den vorgestellten Planungen angetan. „Wir haben eine sehr, sehr gute Lösung“, meinte er. Untersuchungen des Bamberger Ingenieurbüros Schneider & Partner kamen zu dem Ergebnis, dass die beiden Straßen in Weidhausen „massive Schäden“ aufwiesen. Ein Vollausbau sei daher überfällig. Es wird kein billiges Vergnügen. Die geschätzten Kosten belaufen sich auf 3,2 Millionen Euro.

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Die Straßen sollen auf eine Breite von fünf Metern ausgebaut werden. Dazu kommt ein Gehweg mit einer Breite von 1,50 Metern. In der Hallstraße ist ein neuer Parkplatz für Anwohner geplant, damit weniger Fahrzeuge am Straßenrand stehen müssen. An einigen Stellen haben die Planer Fahrbahnverengungen vorgesehen, um die Geschwindigkeit zu verringern. Teilbereiche der Straßen sowie der Bürgersteig sollen mit Pflastersteinen befestigt werden.

Über derartige Details, die im Gemeinderat etwa bei Walter Lorper oder Thomas Vollrath (beide Freie Bürger) auf wenig Begeisterung stießen, ist aber noch nicht das letzte Wort gesprochen. Los geht es erst einmal mit der Erneuerung der Kanäle. Mit dem Abschluss der Arbeiten ist Mitte 2023 zu rechnen.

Bürgermeister Mönch ist sich bewusst: „Auf die Anwohner kommen Belastungen zu.“ Der Kraftakt sei aber ebenso nötig wie lohnenswert. Ihm sei es jetzt wichtig, die Bürger möglichst bald und umfassend zu informieren. Um die Menschen „mitzunehmen“, soll es eine Informationsveranstaltung geben. Mönch weiß, dass dies wegen Corona schwierig werden könnte. Dennoch wolle er alles daran setzen, mit den Anwohnern ins Gespräch zu kommen. Unter dem Strich nannte Mönch die Sanierung einen „Befreiungsschlag“ für die dort lebenden Menschen.

Einstimmig verabschiedete der Gemeinderat den Haushalt 2021. Seit Jahren ist nach den Worten von Kämmerer Florian Stark wieder eine Neuverschuldung notwendig. Mit dem Kredit über rund 1,7 Millionen Euro werde sich der Schuldenstand zum Jahresende auf etwa 2,8 Millionen Euro erhöhen. Für den Kanalbau in der Hallstraße stehen 730 000 Euro zur Verfügung. Der Ansatz für die Generalsanierung der Schulturnhalle beträgt in diesem Jahr 830 000 Euro. Dazu kommen 150 000 Euro für den geplanten Anbau eines Mehrzweckraums. Der Kämmerer rechnet mit Einnahmen aus der Gewerbesteuer in Höhe von 1,1 Millionen, 500 000 Euro weniger als im Vorjahr. Der Gesamtetat liegt bei rund 9,3 Millionen Euro.

„Wir haben schwierige Jahre vor uns“, sagte Walter Lorper. Dennoch müsse und wolle die Gemeinde weiter in ihre Zukunft investieren. Mit der Sanierung der Schulturnhalle und von Hall- und Wiesenstraße stünden die größten Baumaßnahmen seit vielen Jahren an, so André Karl (Dorfgemeinschaft). „Nach über zehn Jahren Sparkurs müssen wir jetzt Nägel mit Köpfen machen“, betonte er. Von fehlenden Steuereinnahmen in Folge der Corona-Krise geht Michael Hofmann (CSU) aus. „Gut, dass wir bisher solide gewirtschaftet haben“, sagte er. Daher könne die Gemeinde jetzt die großen Aufgaben schultern.

„Vor zwölf Jahren war die Gemeinde wegen ihrer hohen Verschuldung handlungsunfähig“, erinnerte der Bürgermeister. Die Neuverschuldung in diesem Jahr sei durch die Rücklage gedeckt. So sei die Gemeinde in der Lage innerhalb von zwei Jahren etwa 5,5 Millionen in ein attraktiveres Weidhausen zu investieren.