Augsburg Tod an der Bushaltestelle

Ute Wessels

Drei Menschen treffen aufeinander und geraten in Streit, ein Mann stirbt. Gegen eine 19-Jährige wird Haftbefehl erlassen, der Verdacht lautet auf Totschlag. Und wieder in der Fuggerstadt. Der Fall erinnert an die Gewalttat vor knapp einem Jahr.

 
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Polizeibeamte stehen am Tatort in der Nähe einer Haltestelle in Augsburg, um die ein Pavillon mit Sichtschutz angebracht wurde. Bei einem Streit an einer Haltestelle ist ein Mann ums Leben gekommen. Foto: -/Vifogra/dpa Quelle: Unbekannt

Augsburg - Nach einem tödlichen Streit an einer Bushaltestelle in Augsburg ist eine 19-Jährige in Untersuchungshaft gekommen. Nach Polizeiangaben vom Sonntag erließ ein Ermittlungsrichter gegen die junge Deutsche Haftbefehl wegen Verdachts auf Totschlag. Bei der Auseinandersetzung war am Freitagabend ein 28-Jähriger ums Leben gekommen. Der rechtsmedizinischen Untersuchung zufolge erlag er einer Stichverletzung im unteren Halsbereich.

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Gegen den 27-jährigen Begleiter der Tatverdächtigen erging kein Haftbefehl. Es gebe keinen Verdacht auf eine Tatbeteiligung, teilte die Polizei mit. Der 27-Jährige war zusammen mit der 19-Jährigen am Samstagmorgen nach ihrer gemeinsamen Flucht festgenommen worden. Fragen zu den Hintergründen und dem Ablauf der Tat ließ die Polizei mit Verweis auf die laufenden Ermittlungen noch unbeantwortet.

Nach ersten Erkenntnissen war das Opfer am Freitagabend an einer Bushaltestelle mit dem vorbeikommenden Paar in Streit geraten. Ob sich die Beteiligten kannten und weshalb sie stritten, war noch offen. Die Polizei will weitere Zeugenaussagen auswerten. Das Paar floh nach der Tat zu Fuß.

Das Gebiet um die Haltestelle im Augsburger Stadtteil Pfersee war zunächst für mehrere Stunden abgesperrt. Spezialisten der Polizei sicherten Spuren.

Das Geschehen erinnert an die Gewalttat am Augsburger Königsplatz vor knapp einem Jahr. Damals geriet ein 49-Jähriger mit einem Jugendlichen in Streit. Der 17-Jährige schlug zu, traf den Familienvater am Kopf. Der Mann erlitt eine Gehirnblutung und starb. Der 17-Jährige wurde Anfang November unter anderem wegen Körperverletzung mit Todesfolge zu einer viereinhalbjährigen Jugendstrafe verurteilt. Dagegen legte die Verteidigung Revision ein.