Für dieses Jahr habe man eine Neuverschuldung von 6 Millionen Euro eingeplant und eine Tilgungsleistung von rund 1,85 Millionen Euro. Nach den Finanzplanungen für 2023 bis 2025 komme eine weitere Netto-Neuverschuldung von 7,54 Euro hinzu. Der Landkreis alleine (Kernhaushalt) wäre dann Ende 2025 mit rund 22,3 Millionen Euro insgesamt verschuldet.
„Wichtige Themen bleiben der Breitbandausbau und die Digitalisierung. Mittlerweile sind die Klinikstandorte und fast alle Schulen mit leistungsfähigen Glasfaser-Breitbandanschlüssen versorgt und auch in der Verwaltung nimmt die Digitalisierung weiter Fahrt auf.“ In diesem Zusammenhang bestätigte der Landrat, dass man sich auch im Gesundheitsamt „nicht mehr im Steinzeitalter befinde und mit Fax arbeite“. Dies könne höchstens der Fall sein, wenn jemand nicht per E-Mail zu erreichen sei und man nur darüber Kontakt aufnehmen könne.
Auch auf dem Gebiet der Energiewende gehe es für den Landkreis gut voran. Diese sei eng verknüpft mit der Strategie, dem Klimawandel entgegenzuwirken und den Landkreis CO2-neutral auszurichten. Ein Klimaschutzwerk soll so eine Wasserstoffstrategie für den Landkreis erarbeiten und auf lokaler Ebene die Realisierung von Nahwärmenetzen vorbereiten. Für die kommenden Jahre ergäben sich Investitionskosten von rund 70 Millionen Euro und da könne man dem Freistaat dankbar sein, dass man Bedarfszuweisungen und Stabilisierungen erhalte, zuletzt für 2021 in Höhe von 1 550 000 Euro. Die großen Investitionsmaßnahmen würden Ende 2024 weitgehend abgeschlossen sein, sodass danach wieder Zeit für eine Konsolidierung sei.
Kreiskämmerer Marcus Fröhlich nannte den Haushalt überschaubar. „Das Haushaltsvolumen liegt bei rund 90 Millionen Euro und ist damit erneut gestiegen. Der Haushalt ist ausgeglichen, da ein Jahresüberschuss von 900 Euro geplant ist. Die größte Ertragsposition ist dabei die Kreisumlage, die um 5,7 Millionen höher ausgefallen ist als noch im Jahre 2021 und sich aktuell auf 45 972 000 Euro beläuft. „Dabei behalten wir die finanzielle Leistungsfähigkeit der Kommunen im Blick. Die kreisangehörigen Kommunen werden durch die Höhe der Kreisumlage objektiv nicht überfordert und es besteht auch keine dauerhafte Unterfinanzierung. Wir sind damit aber an der Belastungsgrenze für den Landkreis angekommen,“ war die eindeutige Aussage des Kämmerers. So hätten die vom Bund für 2020 und 2021 bereitgestellten Mittel zum Ausgleich von pandemiebedingten Gewerbesteuerausfällen die Umlagegrundlagen sehr beeinflusst. Der Kreis dürfe aber bei seinen Konsolidierungsbemühungen nicht nachlassen.
Für Kämmerer Marcus Fröhlich war es in zweifacher Hinsicht ein besonderer Haushalt. „Mit der Vorlage des zehnten Haushaltsplanes ist es somit ein kleines Jubiläum und das rundet meine schöne Zeit in der Kämmerei ab. Ich danke allen für die gute Zusammenarbeit und stelle mich nun neuen Aufgaben.“ Damit trat er die Nachfolge von Horst Hofmann an, der als Geschäftsleiter in den Ruhestand ging und in dessen Fußstapfen nun Marcus Fröhlich tritt.