Sachsenbrunn/Coburg - Es passiert nicht jeden Tag, dass ein Wanderfalke vor der eigenen Haustür sitzt. Peter Lindner hat ihn genau so an einem Sonntag vorgefunden. Zwei Stunden zuvor hatte Tochter Christina den Greifvogel noch dabei beobachtet, wie er eine der Lindnerschen Zuchttauben in Richtung Wald jagte. Und dann, mit einem Mal, hatte der Jäger selbst dringend Hilfe nötig und suchte sie ausgerechnet bei dem Taubenzüchter. "Er hat mich angeschaut, ich habe ihn angeschaut. Er hatte die Flügel ausgebreitet und versucht, nach hinten auszuweichen. Aber fortgeflogen ist er nicht", berichtet der Mann, der in Saargrund, einem Ortsteil der Gemeinde Sachsenbrunn im Landkreis Hildburghausen, zu Hause ist. Beherzt fing Lindner den Falken ein und entdeckte dabei Verletzungen: einen Riss direkt am Kropf und eine abgerissene Kralle. Vorsichtig steckte er das Tier in eine Kiste und machte sich auf die Suche nach geeigneter Hilfe. Zunächst meldete er sich beim Förster. Der verwies ihn an die Untere Naturschutzbehörde, die am Landratsamt Hildburghausen angesiedelt ist.