Besorgte Bürger, Konservative, sozial Abgehängte, EU-Gegner, Rechtsradikale? Schwer zu sagen, wer alles bei Pegida mitmarschiert oder entschlossen ist, bei der nächsten Wahl für die AfD zu votieren. Ohnehin sind die Grenzlinien zwischen rechts und rechtsradikal unscharf geworden. Rechtspopulistische und rechtsextreme Milieus und Bewegungen, so der Jenaer Extremismusforscher Wolfgang Frindte, seien dabei, "sich neu zu sortieren, indem sie sich verbinden und kaum noch zu unterscheiden sind". Fast überall in Europa sind Rechtsparteien und Rechtspopulisten im Aufwind. Vordergründig hat das mit der Flüchtlingskrise zu tun, die viele zu ermutigen scheint, jetzt rückhaltloser und radikaler zum Ausdruck zu bringen, was sie ohnehin schon immer gedacht haben. Furcht vor dem Verlust nationaler und kultureller Identität, Furcht vor islamistischem Terror, Unbehagen am kapitalistischen System und der Globalisierung, Verbitterung über die immer stärker ausgeprägte soziale Spaltung der Gesellschaft - all das schafft Resonanzboden für rechtes und radikales Denken.