Bamberg – Es sind schmerzliche Minuten für Heidi Marks auf dem Zeugenstuhl im Bamberger Landgericht. Sachlich versucht sie zu referieren, wie häufig sie von zwei Bewohnern ihres Heimatdorfes Eschenau vor mehr als 40 Jahren missbraucht wurde. Doch einmal verliert sie beinahe die Fassung. Da fragt sie der Anwalt des 60-jährigen Beschuldigten Alfred G., ob sie als Kind wirklich so unschuldig war, wie sie behauptet. „Mir hat man gesagt, die hat es ganz schamlos getrieben“, sagt Anwalt Jörg Händler. Da dreht sich Heidi Marks zu ihm um und fragt: „Mit vier Jahren?“ In diesem Alter habe sich Alfred G. ihr zum ersten Mal genähert.