Sonntag:

Alina Juravel um 1.39 Uhr:
"Das war's! Rock im Park 2012 ist vorbei. Toll war es, aber auch anstrengend. Wir haben uns an drei Tagen 34 Bands angeschaut. Haben geschwitzt, gefroren, sind mehrmals nass geworden. Haben gefeiert, gesungen, gemosht und getanzt. Sind heiser geworden. Haben neue Leute und neue Musik kennen gelernt. Wir sind unglaublich erschöpft, aber auch glücklich. Nun geht es Richtung nach Hause, ins Bett, endlich! Auf diesem Es hat mächtig Spaß gemacht, euch auf dem Laufenden zu halten. Wir freuen uns schon auf's nächste Jahr!"

Alina Juravel um 23.34 Uhr: "Auf dem Weg zu Motörhead haben wir was ganz Tolles entdeckt! Auf der kleinen aber feinen Redbull-Newcomerbühne performten Bonsai Kitten. Die deutsche Band macht tollen Punk'n'Roll mit Billy-Einflüssen. Vor allem die Frontfrau Tiger Lilly ist ein echtes Energiebündel. Mit ihren knallpinken Haaren und ihrer rockigen Stimme hat sie die Bühne gerockt. Spontan versammelte sich eine große Menge davor und feierte mit Bonsai Kitten kräftig ab. Wir feierten mit und haben dabei fast Motörhead vergessen. Schließlich haben wir es doch noch zu ihnen geschafft. Genau zu ihrem großen Hit "Ace of spades". Der anscheinend unsterbliche Lemmy (Sex, Drugs and Rock'n'Roll seit über 30 Jahren) nimmt seinen Lebensstil gekonnt selbstironisch auf die Schippe: bei der Zeile "I don't wanna live forever" ergänzt er süffisant "...but apparently i am". Auf unserer Liste steht noch Marilyn Manson, der jetzt gleich spielen wird. Dann ist Rock im Park für uns Zuende. Seufz."

Alina Juravel um 22.19 Uhr: "Linkin Park bringen die Fans zum Ausrasten. Die Sonntags-Headliner brechen alle Rekorde. Wir schaffen es nicht mal in die Nähe der Bühne zu kommen. Können aber auch nicht wieder zurück, weil Tausende von Leuten immer noch zur Centerstage pilgern. Dabei wollen wir schon zu Motörhead, die auf der Alternastage spielen. Lemmy, wir kommen! Aber sehr langsam..."

Alina Juravel um 19.08 Uhr: "Der Regen hört einfach nicht auf. Ohne Regenponcho und Gummistiefel geht nichts mehr. Etliche Zelte sind regelrecht untergegangen. Doch die meisten lassen sich die Feierstimmung nicht verderben. Sowohl bei Gossip als auch bei Guano Apes trotzen die RIP-Besucher dem schlechtem Wetter mit guter Laune. Vor allem bei Guano Apes ist der Platz vor der Bühne überfüllt. Wir verstecken uns jetzt in der Clubstage vor dem Regen und schauen uns Fiva und das Phantom Orchester an. Doch in einer halben Stunde müssen wir wieder raus. Soundgarden stehen dann auf der Centerstage."




Alina Juravel um 16.35 Uhr: "Wir kommen eben von Cypress Hill. Mann, war das 'ne Party! Das Publikum feierte lautstark jeden Song mit. Die Band propagiert den Konsum und die Legalisierung von Cannabis. Rapper B-Real griff auf der Bühne zu einem dicken Joint und steckte ihn sich demonstrativ an. Das Ganze wirkte ziemlich plakativ, unterstrich jedoch optisch Songs wie "I want to get high", "Hits from the bong" und "Dr. Greenthumb". Parallel dazu animierten auf der Alternastage Lamb Of God, die US-Trasher, die zahlreichen Headbanger zu etlichen Circlepits und einer massiven "Wall of Death" zum Ende des Sets. Wir gönnen uns jetzt eine kurze Pause und gehen dann um 17 Uhr zu Gossip. Später noch zu Machine Head, Soundgarden, Motörhead, Linkin Park und Marilyn Manson. Wir haben heute wieder einen straffen Zeitplan vor uns. Bisher wurde übrigens noch kein Headliner für das nächste Jahr bekanntgegeben."



Alina Juravel 11.07 Uhr: "Es regnet. Schon seit Stunden. Die Nacht war für die, die gezeltet haben, kein Zuckerschlecken. Auf der Verkaufsmeile sind Gummistiefel der Renner. Zumindest für die Damen. Die Herren sind da nicht so zimperlich und laufen schon mal barfuß durch den Regen. Viele sind noch müde und verschlafen, doch in zwei Stunden geht es schon wieder los. Wir freuen uns ganz besonders auf Cypress Hill. Die HipHop-Urgesteine stehen um 15 Uhr auf der Centerstage. Und natürlich auf Motörhead, Linkin Park und Marilyn Manson. Jetzt wird aber erstmal was gegessen."


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Samstag:

Frank Wunderatsch um 00.10 Uhr: "Ausnahmezustand zur späten Stunde: Sowohl bei der Clubstage, wo momentan As I Lay Dying spielen, als auch bei Deichkind auf der Alternastage geht nichts mehr. Das Gelände ist total überfüllt, keiner kommt mehr rein. Ein totales Gedränge.

Alina Juravel um 23.13 Uhr: "Wir sind fertig. Nicht mit Rock im Park. Aber wir fühlen uns echt fertig. Bis jetzt sind wir schon locker mehrere Kilometer gelaufen - zwischen den Bühnen und dem Pressezentrum. Und wer denkt, dass die Presse hier Vorteile hat, wird hier eines Besseren belehrt. Wir müssen zwar nicht die überfüllten Dixies benutzen, aber im Pressezentrum gibt es genau zwei Toiletten. Eine für Männer und eine für Frauen. Mit einer vollen Blase wird es echt stressig. Klopapier gibts hier auch nicht mehr. Und bei den Herren fehlt mittlerweile auch der Seifenspender. Auf dem Gelände ist das Handynetz total überlastet. Zur Berrichterstattung müssen wir also ständig ins dritte Stockwerk des Pressezentrums. Dabei sti der Aufzug kaputt. Also, immer wieder Treppen laufen. Aber obwohl wir jetzt so fertig und müde sind, sind wir auch unglaublich happy. Wir haben heute so viele tolle Bands gesehen. Gerade eben noch Die Toten Hosen. Campino hatte noch eine große Überraschung für die feiernde Menge: Es gab stimmgewaltige Unterstützung von Greg Graffin, Sänger der Band Bad Religion. Der Platz vor der Centerstage war total überfüllt. Bei den Hosen war noch mehr los als gestern bei Metallica. Es wirkt surreal, dass so viele junge Leute Musikern zujubeln, die locker ihre Eltern sein könnten. Morgen geht es mit, sagen wir mal, nicht ganz so jungen Rockern weiter. Motörhead, die auf der Generationenleiter sogar noch eine Stufe höher sind, rocken die Alternastage.
Heute schauen wir uns noch Deichkind und As I Lay Dying an. Danach brauchen wir definitiv Schlaf."

Alina Juravel um 18.40 Uhr: "Auch wenn auf dem Festival 70.000 Leute unterwegs sind, trifft man doch so einige bekannte Gesichter. Heute Mittag trafen wir ein paar Hofer, die stolz einen Kasten Meinel Bier trugen. "Das Hofer Bier ist einfach besser!", meinten sie. Am zweiten Festivaltag ist das Wetter übrigens um einiges besser. Es ist warm, sogar schwül, und viele junge Männer laufen ohne T-Shirt oder sogar in einem Borat-Bikini durch die Gegend. Das sieht wirklich seltsam aus. Musikalisch gab es heute schon einige Highlights. Der Masken-Rapper Cro zog Tausende Besucher an. Dropkick Murphys feierten auf der Centerstage eine Riesenparty und Cancer Bats gaben auf der Clubstage Vollgas. Wie das eben bei Rock imi Park ist, finden manchmal mehrere tolle Konzerte gleichzeitig statt, so dass man manchmal gar nicht weiß, für welche Band man sich entscheiden soll. Jetzt geht es ersteinmal zu The Offspring, bevor wir heute Abend den Toten Hosen huldigen."



11.30 Uhr: "Die Nacht war für die meisten kurz und kalt. Die Temperaturen sanken auf 8 Grad. Der Juni ist doch nicht so warm, wie wir dachten. Jetzt frühstücken wir ersteinmal. Die ersten Festivalbesucher schüren bereits den Grill an und versuchen, sich mit einem Konterbier wieder in einen anständigen Zustand zu bringen. Die anderen bevorzugen es klassisch mit Kaffee und einem Frühstücks-Burrito vom Stand. Wer sich jedoch auf dem Festivalgelände verpflegen möchte, braucht einen großen Geldbeutel. Das Essen ist hier deutlich teuerer als zu Hause. Ein Döner kostet 6 Euro, ein Sandwich 4 Euro und für ein Cocktail wird man schon bis zu 8 Euro los. Kein Wunder, dass sich viele mit mitgebrachten Ravioli-Dosen eingedeckt haben. Um 13.30 Uhr gehts dann mit Livemusik weiter. Jahcoustix stehen dann auf der Bühne der Alternastage. Heute erwartet alle ein proppenvolles Programm. Quer durch alle Musikrichtungen. Wir freuen uns ganz besonders auf Cancer Bats, Dropkick Murphys, The Offspring, Beginner, As I Lay Dying und natürlich auf den Samstags-Headliner: Die Toten Hosen!"




Alina Juravel am Samstag um 01.32 Uhr: "Der erste Tag Festival-Tag neigt sich nun dem Ende zu. Auf der Clubstage rockt noch die Metalband Mastodon. Doch die Mehrheit der Besucher scheint nach Metallica ziemlich erschöpft zu sein. Die meisten liegen bereits in ihren Zelten. Die Hartnäckigsten trinken noch etwas an der Cocktailbar. "Geil war es", rufen sie und meinen damit den fulminanten Auftritt von Metallica. Rund zwei Stunden rockten die Freitags-Headliner auf der Centerstage. Kaum jemand im Publikumsgedränge konnte die Füße oder den Kopf still halten. Die Menge feierte selbst bei Regen. Die Band begeisterte das große Publikum mit allen ihren Hits. Alles in einem ein routinierter Auftritt von Vollprofis. Schließlich darf sich Metallica wohl als erfolgreichste Metal-Band bezeichnen, die bis heute über 100 Millionen Alben verkauft hat. Ihr Auftritt war das absolute Highlight am Freitag. Am Samstag geht es weiter. Mit Cancer Bats, Die Toten Hosen, The Offspring, Deichkind und vielen mehr. Wir halten euch weiterhin auf dem Laufenden."

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Freitag:

Alina Juravel am Freitagabend: "Die Party hat begonnen: Das Rock-Volk bezieht wieder das Gelände am Nürnberger Zeppelinfeld. Wer sich auf dem RIP-Campingplatz einen guten Platz sichern wollte, musste bereits um sieben Uhr früh in der Schlange stehen. Jetzt ist der Campingplatz rappelvoll. Ken Wunder, denn das Festival ist restlos ausverkauft. Nicht mal die Tagestickets gibt es mehr. Die Besucher mussten heute bis zu zwei Stunden anstehen, um das Festivalbändchen zu erhalten. Doch das alles ist den echten RIP-Fans egal. Die Stimmung ist am Kochen. Feierlustige, wohin das Auge blickt. Es ist laut und sogar warm. Die Fans trotzen dem wechselhaften Wetter. Die meisten haben viel warme Kleidung und ein paar Extra-Decken mitgebracht. Vor allem nachts soll es ziemlich kalt werden. Ich hoffe, dass Metallica uns kräftig einheizen werden. Ab 21 Uhr stehen die legendären Rocker auf der Centerstage. Wir können es kaum erwarten! Doch jetzt geht es erstmal zu Billy Talent."



Unser Fotograf Frank Wunderatsch kommt in der Nacht vom Donnerstag auf Freitag auf dem Festival an: „Um 1.45 Uhr komme ich auf dem Nürnberger Festivalgelände an. Es regnet in Strömen und ich will das Parkhaus, das wie die anderen Parkplätze schon fast komplett belegt ist, nicht verlassen. Es ist nass und kalt. Trotzdem mache ich mich auf zum Campinggelände – jedoch ohne Bändchen kein Einlass. Doof, wenn man nur so‘n Ausdruck hat, auf dem "Presse" draufsteht. Es folgen lange Verhandlungen und wir dürfen schließlich in das zum Glück voraufgebaute Zelt. Das Zelt hängt schief und ist mit Wasser vollgelaufen. Hm, die Isomatte wird’s schon aushalten und nicht durchweichen. Alles rein und Bierchen öffnen. Jetzt sitze ich zwischen zwei hübschen Mädels. Das hilft gegen die Kälte. Ach ja, das große Partyzelt ist übrigens prall gefüllt und die Leute lassen sich nicht vom Regen abschrecken. Und naja, ich werde wohl nicht gut schlafen. Die Luftlinie zur Centerstage beträgt gerade mal 35 Meter: Wer sucht sich so einen Zeltplatz aus? Morgen zieh‘ ich um!“