Hof - Mit dieser Entscheidung hat der Wahlprüfungs-Ausschuss im Bundestag Bürgermeister und politische Vertreter der Region überrascht und verärgert (wir berichteten). Am Freitagnachmittag hatte Landrat Dr. Oliver Bär Betroffene und politisch Verantwortliche ins Hofer Landratsamt eingeladen. Neben den Bundestagsabgeordneten Dr. Hans-Peter Friedrich, CSU, und Petra Ernstberger, SPD, auch die Landtagsabgeordneten Alexander König, CSU, und Klaus Adelt, SPD, sowie die Bürgermeister Dieter Frank, CSU, aus Schwarzenbach am Wald und Helmut Oelschlegel, SPD, aus Geroldsgrün. Sie wollen alles versuchen, um eine Änderung des Wahlkreises zu verhindern. Als Ergebnis des Gesprächs werden Friedrich und Ernstberger nun einen Brief an die Berichterstatter des Innenausschusses verfassen. Darin werden sie Fakten ins Feld führen, die belegen, dass eine Verschiebung der beiden Frankenwald-Gemeinden nicht sinnvoll sei. Wie Landrat Dr. Oliver Bär mitteilte, machen die Statuten des Bundeswahlgesetzes deutlich, dass die Grundsätze für die Verschiebung der Frankenwald-Gemeinden nicht ausreichend beachtet worden seien: Für einen Wahlkreis-Neuzuschnitt seien historisch verwurzelte Verwaltungsgrenzen zu beachten. Auch "natürliche, administrative, politische, wirtschaftliche und kulturelle Gegebenheiten sollten berücksichtigt werden", gibt das Gesetz vor. Zudem zweifeln die Beteiligten die Begründung für die Änderung der Wahlkreise an: Danach soll die Bevölkerungszahl im Wahlkreis Coburg/Kronach bis 2017 um 25,1 Prozent vom Bundesdurchschnitt abweichen. Dies sei eine Prognose, die auf nicht belastbaren Zahlen beruhe. Tatsächlich erhobene Zahlen aus 2015 zeigten eine Abweichung um 24,2 Prozent auf. Eine Neuabgrenzung ist nach dem Bundeswahlgesetz bei minus 25 Prozent erforderlich. flo