Oberfranken - Zahlreiche Veranstaltungen boten den Oberfranken laut Pressemitteilung der Polizei ausreichend Anlass, den Wonnemonat Mai gebührend zu begrüßen. "Leider verbindet so mancher seine ungehemmte Feierlaune mit einem erhöhten Alkoholkonsum, so dass es mit steigendem Alkoholpegel auch vermehrt zu Zwischenfällen kam, bei denen die Polizei einschreiten musste."

Während die sogenannte Freinacht zum ersten Mai im gesamten Oberfranken eher ruhig verlief, schwand mit den fortschreitenden Stunden des ersten Mai die Vernunft und somit auch die Hemmschwelle manch zunehmend alkoholisierter Feiernder. Vorwiegend Streitigkeiten, Körperverletzungen, Sachbeschädigungen und Ruhestörungen füllten das Tagesgeschäft der oberfränkischen Polizei. So hatten die Polizisten von Freitagabend 18 Uhr bis Sonntagfrüh 6 Uhr 72 Auseinandersetzungen, 50 Körperverletzungen, 65 Ruhestörungen und 33 mutwillige Sachbeschädigungen zu bearbeiten.

Als Brennpunkt im Landkreis Bayreuth zeichnete sich erneut der Radweg zwischen Bayreuth und Mistelbach ab. Allein hier waren Hunderte, vorwiegend junge Wanderer, unterwegs. Um größere Zwischenfälle zu vermeiden, überwachten mehrere Polizeistreifen diesen Bereich.

Insgesamt 27 Notrufe über hilflose Personen erreichte die oberfränkische Einsatzzentrale im Zusammenhang mit den Mai-Feiern. In nahezu allen Fällen war Alkohol bei den Hilflosen im Spiel. Einen traurigen Höhepunkt lieferte allerdings ein 13 Jahre altes Mädchen auf einer Mai-Veranstaltung bei Weismain. Sie hatte sich aus Liebeskummer bereits bis Mittag mit einem selbstgemixten Wodkagetränk bis zur Bewusstlosigkeit betrunken. Die 13-Jährige erreichte einen Alkoholpegel von 1,94 Promille. Die Minderjährige wurde vom Notarzt in ein Krankenhaus eingeliefert.

In Coburg stürzte am frühen Sonntagmorgen, kurz nach Mitternacht, ein 19-jähriger Zechpreller rund acht Meter vom Dach eines Hauses und verletzte sich dabei lebensgefährlich. Der junge Mann wollte seine Getränkerechnung in Höhe von knapp 18 Euro in einer Gastwirtschaft nicht begleichen und flüchtete deshalb durch ein Fenster der Wirtschaft über den Hinterhof. Die verständigten Polizisten fanden den 19-Jährigen aus dem Landkreis Coburg im Anschluss mit lebensgefährlichen Verletzungen auf. Er war nach einem waghalsigen Klettermanöver über eine Dachrinne in die Tiefe gestürzt. Während seines Sturzes durchbrach er auch die Plexiglasscheibe einer Metallkonstruktion, bevor er auf das Kopfsteinpflaster aufschlug. Auf Anordnung der Staatsanwaltschaft wurde bei dem Zechpreller eine Blutentnahme veranlasst.