Erst mit der Währungsreform 1948 normalisierte sich mühsam das wirtschaftliche Leben. Trotz aller Schwierigkeiten: Nach dem Krieg war die Porzellanindustrie wieder das zentrale pulsierende Arbeitsfeld in Küps.
Konkurrenz aus Fernost
Die Geschmacksrichtung in Bezug auf Formen und Dekore hatte sich gewandelt und der gesteigerte Bedarf erforderte eine großzügige Rationalisierung. Edelstein begann zunächst mit dem Bau einer leistungsstarken Tunnelofenanlage. Das Transportproblem zwischen den einzelnen Herstellungsgängen wurde durch ein Förderbandsystem gelöst. Die 60er-Jahre waren auch die Glanzzeit von Edelstein mit etwa 500 Beschäftigten. Tafel-, Kaffee-, Tee- und Mokkaservice, Vasen in allen Größen, geschmackvolle Geschenkartikel und echtes Kobalt-Porzellan umfasste die Fabrikation. Fast 40 Prozent gingen in den Export, insbesondere nach den USA. Zu Beginn der 70er-Jahre bahnte sich eine Krise an, die auch andere Porzellanfabriken im Landkreis Kronach erfasste. Billigimporte aus Fernost sowie verminderte Bedarfswünsche wirkten sich negativ aus. Relativ günstig gingen die Colditz-Aktien an Slater und Walker nach England. Das Ende war damit vorprogrammiert und die Marktgemeinde Küps hatte ein riesengroßes wirtschaftliches Problem.
In den folgenden Jahren wurde der Betrieb an der Bundesstraße 173, der nach 1945 vorübergehend als Produktionsstätte für die Loewe Opta diente, noch anderweitig genutzt. 1986 verschwand dann auch das riesige, dominant wirkende Edelstein-Gebäude durch Abbruch optisch von der Bildfläche. Und Küps hatte eine hässliche Lücke, die nur mühsam geschlossen werden konnte.