Ausgezeichnet Coburgerin gewinnt Fachpreis in Geografie

Bettina Knauth
Die 17-jährige Dorothea Merger belegte den ersten Platz beim Wettbewerb um die Dr. Hans Riegel-Fachpreise. Foto: privat

Dorothea Merger hat für ihre Seminararbeit den Dr. Hans Riegel-Preis erhalten. Darin forderte sie ein Warnsystem für Hochwasser und zwar weit vor der jüngsten Katastrophe.

 
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Coburg - Das Abitur hatte Dorothea Merger so gut wie in der Tasche, da wurde der 17-jährigen Coburgerin noch eine besondere Ehre zuteil: „Ich freue mich Ihnen mitzuteilen, dass Sie beim Wettbewerb um die Dr. Hans Riegel-Fachpreise 2021 erfolgreich gewesen sind“, schrieb ihr Christiane Sell von der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (FAU) im Juni. Und nicht nur das: „Sie werden den ersten Preis im Fach Geografie erhalten, der mit 600 Euro dotiert ist“, fuhr die Referentin der Naturwissenschaftlichen Fakultät fort. „Ich war total überrascht, aber durchaus auch stolz über den Preis“, lässt die frischgebackene Absolventin des Gymnasiums Albertinum den Moment Revue passieren.

Dass ihre Arbeit über die Auswirkungen des Klimawandels auf den Rhein bei den Juroren so gut ankam, hätte sie beim Einreichen ihres Beitrags nicht erwartet. Zur Teilnahme animierte sie ihr Geografielehrer Rüdiger Schindler. Er leitete das W-Seminar mit dem Titel „Auswirkungen des Klimawandels“.

„Wie zwei weitere Seminarteilnehmer fasste Dorothea in ihrer Arbeit eigene Forschungsergebnisse zusammen und stellte durch Recherchen Verbindungen her“, erläutert der Pädagoge. Daher ermunterte er alle drei zur Teilnahme an dem Wettbewerb und unterstützte sie.

„Der Wettbewerb war eine super Sache“, zeigt sich die Preisträgerin noch immer begeistert. Sie habe sich mit anderen Teilnehmern austauschen können und spannende und vielseitige Themen und Menschen kennengelernt.

Die Preisverleihung fand online statt, alle Sieger stellten ihre Beiträge dabei in selbstproduzierten Video-Clips vor.

Wie aktuell gerade die Seminararbeit der 17-Jährigen sein würde, konnten die Juroren wohl im Juni kaum erahnen: „Der Rhein – Deutschlands wichtigste Wasserstraße im Klimawandel“ lautete ihr Thema. Auf die Idee, die nach dem Mississippi zweitwichtigste Wasserstraße der Welt – gemessen an der Menge der transportierten Güter – in den Mittelpunkt ihrer Seminararbeit zu stellen, sei naheliegend gewesen, sagt die 17-Jährige. „Ich bin am Rhein geboren.“

In ihrem Beitrag erklärte sie dann, dass Extremwasserstände wie Hoch- und Niedrigwasser in den vergangenen Jahren zwar immer wieder Aufmerksamkeit auf sich gezogen hätten. Verstärkt sei jedoch in der Zukunft sowohl mit Starkregenereignissen als auch mit ausbleibenden Niederschlägen zu rechnen. Hochwasser träten zumeist nur in Teilabschnitten auf, dann aber mit schlimmen Schäden für die angrenzende Bevölkerung, „zum Beispiel durch Überflutungen von Häusern“. Hat sie sich, als sie dies in die Kamera sprach, solche Bilder vorstellen können, wie sie aus Schuld, Bad Münstereifel oder Erftstadt gerade um die Welt gingen? „Nein, nicht in dem Ausmaß“, sagt die 17-Jährige betroffen. Die Sensibilisierung der Öffentlichkeit, die Merger noch forderte, dürfte durch die erschreckenden Verwüstungen erfolgt sein, nicht nur in den betroffenen Gebieten. Auch die von ihr als notwendig erachtete Verbesserung eines Warnsystems wird bereits heiß diskutiert. „Das war ja eine der wichtigsten Erkenntnisse meiner Arbeit: Es gilt Gefahren rechtzeitig zu erkennen“, betont sie.

Mit der gleichnamigen Stiftung vergibt die Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg jedes Jahr die Dr. Hans Riegel-Fachpreise. Prämiert werden die jeweils drei besten eingereichten Seminararbeiten der 12. Klasse eines Gymnasiums sowie der BOS/FOS 13 der Metropolregion Nürnberg in den Mint-Fächern.

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