Wie aktuell gerade die Seminararbeit der 17-Jährigen sein würde, konnten die Juroren wohl im Juni kaum erahnen: „Der Rhein – Deutschlands wichtigste Wasserstraße im Klimawandel“ lautete ihr Thema. Auf die Idee, die nach dem Mississippi zweitwichtigste Wasserstraße der Welt – gemessen an der Menge der transportierten Güter – in den Mittelpunkt ihrer Seminararbeit zu stellen, sei naheliegend gewesen, sagt die 17-Jährige. „Ich bin am Rhein geboren.“
In ihrem Beitrag erklärte sie dann, dass Extremwasserstände wie Hoch- und Niedrigwasser in den vergangenen Jahren zwar immer wieder Aufmerksamkeit auf sich gezogen hätten. Verstärkt sei jedoch in der Zukunft sowohl mit Starkregenereignissen als auch mit ausbleibenden Niederschlägen zu rechnen. Hochwasser träten zumeist nur in Teilabschnitten auf, dann aber mit schlimmen Schäden für die angrenzende Bevölkerung, „zum Beispiel durch Überflutungen von Häusern“. Hat sie sich, als sie dies in die Kamera sprach, solche Bilder vorstellen können, wie sie aus Schuld, Bad Münstereifel oder Erftstadt gerade um die Welt gingen? „Nein, nicht in dem Ausmaß“, sagt die 17-Jährige betroffen. Die Sensibilisierung der Öffentlichkeit, die Merger noch forderte, dürfte durch die erschreckenden Verwüstungen erfolgt sein, nicht nur in den betroffenen Gebieten. Auch die von ihr als notwendig erachtete Verbesserung eines Warnsystems wird bereits heiß diskutiert. „Das war ja eine der wichtigsten Erkenntnisse meiner Arbeit: Es gilt Gefahren rechtzeitig zu erkennen“, betont sie.
Mit der gleichnamigen Stiftung vergibt die Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg jedes Jahr die Dr. Hans Riegel-Fachpreise. Prämiert werden die jeweils drei besten eingereichten Seminararbeiten der 12. Klasse eines Gymnasiums sowie der BOS/FOS 13 der Metropolregion Nürnberg in den Mint-Fächern.