China verstärkt Lithium-Lieferungen
Ganz anderes sehe es beim Batterie-Rohstoff Lithium aus. Hier sei die Abhängigkeit Deutschlands von China sogar noch größer als weltweit. Während China den Angaben zufolge global nur sieben Prozent des Lithium-Bedarfs deckt, liegt der Anteil in Deutschland inzwischen bei 24 Prozent. Seit 2013, als China nur ein Prozent des in Deutschland importierten Lithiums geliefert habe, habe sich der Anteil vervielfacht. Mit diesem rasanten Wachstum sei China im Begriff, Chile als wichtigstem Lieferanten der deutschen Industrieunternehmen den Rang abzulaufen, so Deloitte. Noch liege Chile mit 47 Prozent zwar vorn, doch 2013 habe der Anteil noch bei 76 Prozent gelegen. Weltweit entfielen weiter 61 Prozent des Lithiums-Geschäfts auf das südamerikanische Land.
Sandau empfiehlt auch hier ein Gegensteuern. "Deutschland könnte zum Beispiel seine Lithiumimporte aus Argentinien deutlich steigern." Während das Land weltweit mit 17 Prozent Marktanteil der zweitgrößte Lithium-Exporteur sei, beziehe Deutschland nur ein Prozent seines Bedarfs von dort. Zudem könnten einheimische Vorkommen und verstärkte Importe aus dem europäischen Ausland die Abhängigkeiten reduzieren, empfiehlt Deloitte.
China wichtigster Batterie-Lieferant
Bei Lithium-Ionen-Akkus, in denen der Rohstoff verwendet wird, liege China bereits klar vorn. 41 Prozent der bezogenen Batterien stammten bereits aus der Volksrepublik. 2013 habe der Anteil Chinas bei nur 27 Prozent gelegen. Fast die Hälfte des Bedarfs werde aber bereits aus Osteuropa gedeckt: 23 Prozent der Akkus stammten aus Polen, 19 Prozent aus Ungarn und sieben Prozent aus Tschechien. Wegen des steigenden Bedarfs an Lithium-Ionen-Akkus für E-Autos werden in Deutschland mehrere Batteriefabriken gebaut, weitere sind in Planung.