Auswärtssieg in Aue Gorr-Team knackt die harte Nuss

Coburgs Tumi Steinn Runarsson nimmt Maß und trifft für den HSC. Foto: Iris Bilek/NP

Die Coburger Handballer gewinnen beim EHV Aue mit 33:28 (15:15). Die Zweitliga-Partie am Samstagabend verläuft lange Zeit auf Augenhöhe.

 
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Der HSC 2000 Coburg schwimmt weiter auf der Erfolgswelle in der 2. Handball-Bundesliga. Die Mannschaft von Trainer Jan Gorr hat sich am Samstagabend im Auswärtsspiel bei Schlusslicht EHV Aue mit 33:28 (15:15) durchgesetzt. Sie feierte nach einer lange umkämpften Partie den fünften Sieg in Folge.

Die Coburger Handballer wurden in der Erzgebirgshalle von zahlreichen Anhängern unterstützt. Über 100 HSC-Fans hatten sich trotz der winterlichen Straßenverhältnisse mit zwei Bussen und mehreren Privatfahrzeugen durchs Schneegestöber auf den Weg nach Sachsen gemacht.

Wiedersehen mit Mubenzem

Jan Gorr konnte in personeller Hinsicht nahezu auf den gesamten Kader zurückgreifen. Erwartungsgemäß fehlte nur der an Rückenproblemen laborierende Nachwuchsspieler Pavels Valkovskis. Bei Aue kam der Tscheche Dieudonne Mubenzem zum Einsatz, der in der Saison 2021/22 beim HSC unter Vertrag gestanden war.

Die Oberfranken starteten mit Kristian van der Merwe im Tor, Max Jaeger und Florian Billek auf den Außen, Bartlomiej Bis und Jan Schäffer im Innenblock sowie Arkadiusz Ossowski und Merlin Fuß. In der Offensive kam Fynn Herzig für Schäffer. Schon nach kurzer Zeit übernahm Tumi Steinn Runarsson den Spielmacher-Part von Ossowski.

Gastgeber wie ausgewechselt

Die Begegnung verlief anfangs auf Augenhöhe. Die Sachsen verteidigten gut und konnten zunächst eine knappe Führung behaupten. HSC-Torwart van der Merwe bestätigte seine derzeit gute Form und verhinderte einen höheren Rückstand, weil es bei Coburg weder hinten noch vorne optimal lief. Gorr forderte in einer Auszeit vor allem mehr Bewegung in der Abwehr.

Jakob Knauer war es, der fünf Minuten vor der Halbzeit mit dem 12:13 die erste Führung für die Gäste erzielte. Doch ließen sich die im Vergleich zur 23:28-Heimpleite vor einer Woche gegen Mitaufsteiger Vinnhorst wie ausgewechselt auftretenden Auer nicht abschütteln und hielten das Spiel zur Pause offen.

Alles offen zur Halbzeit

Der 15:15-Halbzeitstand schmeckte HSC-Coach Jan Gorr natürlich nicht, vor allem die Anzahl der Gegentreffer. Seine Pausenpredigt dürfte dementsprechend ausgefallen sein, weil es noch viel Luft nach oben gab bei seinen Handballern. Felix Jaeger eröffnete die zweite Hälfte mit dem Tor zum 15:16. Doch Aue blieb konzentriert, drehte die Partie und legte zwei Treffer zwischen sich und die Vestestädter, die jetzt einige Chancen liegen ließen.

Nun war die Halle da . Mit „Aue, Aue“-Rufen feuerten die EHV-Fans ihr Team an. Der überragende Elias Gansau sorgte mit seinem bis dahin siebten Tor für das 20:18. Aue fightete in der Folge auf Teufel komm’ raus, der HSC tat sich weiterhin schwer. Als Ossowski das 23:23 erzielte und Max Jaeger das 23:24 gelang, lagen die Coburger vorne.

Den Sachsen geht die Luft aus

Die Begegnung blieb hochspannend. Der HSC nutzte nun die sich häufenden Fehler der nachlassenden Sachsen gnadenlos aus und ging mit zwei Toren in Front beim 25:27. Jan Gorr nahm eine Auszeit und stellte seine Mannen ein. Bedeutete das folgende 25:28 durch Merlin Fuß sieben Minuten vor Schluss die Vorentscheidung? Ja! Die Coburger brachten den Vorsprung anschließend sicher über die Zeit – die harte Nuss im Erzgebirge war geknackt.

Coburgs Rechtsaußen Florian Billek analysierte nach dem Spiel im Dyn-Interview: „Wenn wir unser Tempospiel aufziehen können, dann können wir ganz gut Handball spielen. Das haben wir heute in der zweiten Halbzeit gemacht.“ Vor der Pause hätten die Auer die HSC-Abwehr teilweise ganz schön auseinander genommen.

Jan Gorr indessen freute sich, dass seine Mannschaft nach der Pause die Oberhand gewonnen hat. „Wir haben es so erwartet, dass Aue alles reinwirft. Wir haben lange mit unserer Deckung Probleme gehabt, das ist sehr untypisch. Irgendwann war aber der Punkt erreicht, wo wir uns Bälle erkämpft haben und ins Gegenstoßspiel kamen“, meinte der Coburger Trainer. „Am Ende waren wir ein stückweit abgezockter.“

Statistik

EHV Aue : Pascal Bochmann, Sveinbjörn Petursson (17 Paraden/35,42 Prozent) – Nico Planken, Daniel Sova, Staffan Peter (1/1), Francisco Pereira (2), Mika Laurin Sajenev (7), Petr Slachta, Dieudonne Mubenzem (2), Julian Ernest Jerebie, Bruno Levak, Sebastian Paraschiv (2), Mihkel Lopp, Elias Gansau (11), Moritz Schwock (2), Marko Vignjevic (1). – Trainer: Ólafur Stefánsson.

HSC 2000 Coburg: Kristian van der Merwe (14 Paraden/33,33 Prozent), Fabian Apfel – Tumi Steinn Runarsson (3), Max Jaeger (6), Felix Dettenthaler, Bartlomiej Bis (1), Viktor Glatthard, Merlin Fuß (4), Arkadiusz Ossowski (2), Florian Billek (5), Fynn Herzig (3), Jannes Krone (1/1), Jakob Knauer (5), Jan Schäffer, Andrej Obranovic, Felix Jaeger (3). – Trainer: Jan Gorr.

SR: Robert Schulze/Tobias Tönnies (Magdeburg). – Zuschauer: 1336.

Zeitstrafen: 2 (Schwock, Jerebie) – 2 (Max Jaeger, Schäffer).

Siebenmeter: 1/2 – 1/2.

Spielfilm: 1:0, 2:0 (3.), 2:1, 3:1, 3:2 (5.), 3:3, 4:3, 4:4 , 5:4, 6:4 (10.), 6:5, 6:6, 7:6, 8:6 (15.), 8:7, 9:7, 9:8 (17.), 10:8, Auszeit HSC (19.), 10:9, 11:9, 11:10, 11:11 (23.), 12:11, 12:12, 12:13, Auszeit EHV (25.), 13:13, 14:13, 14:14, 14:15 (29.), 15:15 (Halbzeit), 15:16, 16:16, 17:16, 18:16 (35.), 18:17, 19:17, 19:18 (38.), 20:18, 20:19, 21:19, 21:20 (40.), 22:20, 22:21, Auszeit EHV (42.), 23:21, 23:22, 23:23 (44.), 24:24, 24:25, 25:25 (48.), 25:26, 25:27, Auszeit HSC (53.), 25:28, 26:28, 26:29, 27:29 (55.), 27:30, 27:31 (57.), 27:32, 28:32, 28:33 (Ende).

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