Auszeichnung Denkmalpreis geht nach Friedersdorf

red
Aus den Händen von Bezirkstagspräsident Henry Schramm (links) durfte Dieter Gerber aus Friedersdorf die Auszeichnung mit dem Denkmalpreis 2021 des Bezirks Oberfranken entgegen nehmen. Auch Regierungspräsidentin Heidrun Piwernetz (rechts) gratulierte zu der gelungenen Sanierung des historischen Baudenkmals. Foto: Sabine Heid

Über mehrere Jahre hinweg haben Dieter Gerber und seine Frau Sabine Müller ihr Anwesen behutsam saniert und fit für modernes Wohnen gemacht.

 
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Dieter Gerber und seine Frau Sabine Müller haben den oberfränkischen Denkmalpreis 2021 erhalten. Im Rahmen einer Feierstunde im Deutschen Dampflokomotiv Museum in Neuenmarkt (Landreis Kulmbach) hat der Bezirk Oberfranken erstmalig die Auszeichnung verliehen. Sie geht auf eine Initiative des Bezirkstagspräsidenten Henry Schramm zurück und soll Privatpersonen belohnen, die sich um die Sanierung denkmalgeschützter Bausubstanz bemühen. Der Preis ist mit 5000 Euro pro ausgezeichnetem Objekt dotiert.

Baudenkmal bewahrt

Über mehrere Jahre hinweg haben die Eigentümer Dieter Gerber und Sabine Müller mit Einzelmaßnahmen in ihrem Anwesen Friedersdorf 1 gezeigt, wie man ein historisches Baudenkmal bewahren und dabei für die Anforderungen an großzügiges aktuelles Wohnen fit machen kann. Erreicht wurde dies durch Umbau und Umnutzung des in seiner ursprünglichen Funktion nicht mehr benötigten jüngeren Stallanbaus. Das historische denkmalgeschützte Frankenwaldhaus als „Kopfbau“ des Anwesens, das eine wichtige ortsbildprägende Funktion für den Dorfanger von Friedersdorf einnimmt, konnte in seiner historischen Aussage aufgewertet werden. Die Auszeichnung erfolgte auf Vorschlag von Landrat Klaus Löffler.

Ein Zeugnis der Geschichte

Die Denkmalpreisverleihung 2021 leitete Bezirksheimatpfleger Günter Dippold ein. Er verwies darauf, dass Denkmäler für Identität stehen: „Sie sind sichtbares Zeugnis der Geschichte eines Dorfes, einer Stadt oder sogar einer ganzen Region. Teils sind es herausragende Werke bekannter Architekten, die als Denkmäler eingetragen sind – Schlösser, Kirchen, Villen. Häufig sind es aber auch die Zeugnisse der einfachen Bevölkerung, die für das Gesamtbild wichtig sind, Tropfhäuser, Scheunen und einfache Wohnbauten. Und gerade in Oberfranken dürfen wir auch die Industriebauten nicht vergessen, die ganze Regionen geprägt haben.“

Kreativität und Mut gefragt

Leider findet sich inzwischen in vielen Fällen niemand mehr, der sich dieser Bauten annimmt. Bezirkstagspräsident Henry Schramm machte bei der Auszeichnung deutlich: „Viele meinen, ein Neubau besitze höheren Wohnkomfort oder verbrauche weniger Energie. Dabei lässt sich mit Kreativität und Mut eine neue Nutzung finden oder die Gebäude aktuellen Bedürfnissen anpassen. Solche gelungenen Beispiele für den Umgang mit Denkmälern wollen wir als Bezirk Oberfranken würdigen. Wir wollen ein Zeichen dafür setzen, dass es geht: dass man alte Bausubstanz und modernes Wohnen oder zeitgemäße Nutzung sehr wohl unter einen Hut bekommen kann.“

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