Coburger Stadtbild Medaillen für erfolgreiche Sanierungsarbeiten

Inga Marsollier wird von Hans-Heinrich Eidt und Matthäus König für die gelungene Sanierung ihres Anwesens ausgezeichnet. Foto: Lukas Schäfer/Lukas Schäfer

Das Stadtbild Coburg prämiert gelungene Sanierungen mit Medaillen. In dieser Rundekönnen sich gleich vier Eigentümer freuen.

 
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Die Sommerferien werden in der Vestestadt dazu genutzt, um gleich mehrere Sanierungsarbeiten im Zentrum zu verrichten. Das führt zu Umleitungen und nervigen Verkehrsbehinderungen. Doch gibt es da auch bereits erfolgreich abgeschlossene Sanierungsarbeiten, über die sich alle Anwohner freuen können und die den Anblick der Innenstadt verschönern. In der vergangenen Woche konnte Hans-Heinrich Eidt von der Gemeinschaft Stadtbild Coburg in der Judengasse wieder stolze Eigentümer für die gelungene Sanierung ihrer Gebäude mit einer Medaille auszeichnen. Dabei geht es vor allem um die passende Einbindung der Bauwerke in das städtische Erscheinungsbild. „Bei der Auswahl kommt es uns sehr darauf an“, erklärt Eidt, „dass die Fassaden möglichst originalgetreu saniert werden, damit die historischen Objekte sich stimmig in das Stadtbild einpassen.“

Über eine goldene Plakette durfte sich beispielsweise Hannelore Mönch freuen, die gemeinsam mit ihrem Lebensgefährten Werner Leicht viel Arbeit in das Anwesen direkt am Judentor investiert hat. „Wir haben lange überlegt, ob wir das Haus wirklich sanieren sollen. Doch wir hängen einfach so sehr daran. Immerhin wurde es um 1900 errichtet und befindet sich seitdem im Familienbesitz“, erklärt Mönch bei der feierlichen Übergabe. Die Sanierungsarbeiten dauerten insgesamt etwas länger als ein Jahr. Unter anderem wurden die Fenster ausgetauscht und das Dach neu gedeckt. „Wir hatten Glück und konnten uns über zuverlässige Handwerker freuen“, berichtet Leicht. „Das ist ja in Zeiten von Corona nicht selbstverständlich.“

Auch Inga und Stéphane Marsollier wurden für die erfolgreiche Sanierung ihres Schmuckstücks von Hans-Heinrich Eidt mit einer Medaille geehrt. Bei ihrem Anwesen handelt es sich um einen Bau im Jugendstil, der ungefähr um das Jahr 1900 errichtet wurde. Um das historische Gebäude optisch wieder ansprechender in das Stadtbild zu integrieren, haben sich die Marsolliers unter anderem intensiv um den unteren Sockelbereich des Gebäudes gekümmert. „Wir haben das Haus vor zehn Jahren gekauft. Herr Eidt hat noch viele schöne Ideen für uns, aber Sanierungsarbeiten sind für uns auch immer eine Frage der Nachhaltigkeit“, erklärt Inga Marsollier. „Es fällt uns beispielsweise schwer, neue Fenster anzuschaffen, wenn die vorhandenen Fenster noch völlig in Ordnung sind.“

Bei dem Anwesen von Thomas Kräußlein in der Seifartshofstraße handelt es sich um ein Bauwerk, das im Laufe seiner Geschichte für die unterschiedlichsten Zwecke genutzt wurde. So beheimatete es um 1890 eine Internatsschule, um 1913 eine Bankfiliale, in den 60er-Jahren eine Frauenklinik und zuletzt eine Steuerkanzlei. Durch die unterschiedliche Nutzung wurde das Haus im Laufe der Jahre immer wieder umgestaltet, wodurch sich die Sanierung der Fassade, der Fenster und der Räume laut Kräußlein besonders umfangreich gestaltete. Deswegen war die Freude über die goldene Plakette auch besonders groß.

Der vierte Eigentümer im Bunde, der sein Anwesen in der Judengasse saniert, konnte nicht persönlich an der feierlichen Übergabe teilnehmen. Hans-Heinrich Eidt will die Medaille nun schnellstmöglich nachträglich übergeben. Stadtbild Coburg hat seit 2012 bereits mehr als 326 Objekte mit einer Medaille prämiert. Mehr als 150 davon wurden durch eine Förderung unterstützt. Sechs bis sieben Häuser kommen pro Jahr dazu. „Die Höhe der Förderung ist individuell und von Anwesen zu Anwesen unterschiedlich“, so Eidt. Generell kann aber jeder Bürger eine Förderung beantragen, der einen historischen Bau saniert.

Stadtbild Coburg überprüft anschließend, welches Objekt den hauseigenen Voraussetzungen für eine Förderung entspricht. Dabei sei es laut Eidt in den vergangenen Jahren schon mehrfach vorgekommen, dass Eigentümer renovierter Häuser sich beschwert hätten, da ihr Gebäude nicht von der Jury berücksichtigt worden sei. „Generell sind wir sehr dankbar und auch froh, dass die Eigentümer auch von sich aus Geld in die Hand nehmen und sich um die Sanierung kümmern. Sie leisten damit einen wichtigen Beitrag zur Verschönerung des gesamten Stadtbildes“, freute sich Matthäus König, Vorsitzender der Gemeinschaft, abschließend.

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