Zugleich müsse man in Europa erkennen, dass man den USA und China nicht länger die technologische Führung überlassen dürfe. "Wir haben fantastische Grundlagenforschung in Europa", sagte Aghion. Es gehe aber darum, diese Arbeit auch in bahnbrechende Innovationen umzuwandeln. Das werde bislang versäumt, auch wenn das Potenzial da sei.
Alle Nobelpreisträger stehen fest
Mit den Auserwählten in der Wirtschaftskategorie stehen nun alle Nobelpreisträger dieses Jahres fest. In der vergangenen Woche waren bereits alle weiteren Preisträger verkündet worden, darunter ebenfalls jeweils drei in den anderen wissenschaftlichen Kategorien Medizin, Physik und Chemie. Der Literaturnobelpreis geht diesmal an den ungarischen Schriftsteller László Krasznahorkai, der Friedensnobelpreis an die venezolanische Oppositionsführerin María Corina Machado.
All diese Preiskategorien gehen auf das Testament des schwedischen Dynamit-Erfinders und Preisstifters Alfred Nobel (1833-1896) zurück. Ende der 1960er Jahre hatte die schwedische Zentralbank dann einen weiteren Preis in Gedenken an Nobel ins Leben gerufen, den Nobelpreis für Wirtschaftswissenschaften.
Bislang erst ein deutscher Wirtschaftsnobelpreisträger
Der Wirtschaftsnobelpreis ging in seiner Geschichte überaus häufig an Ökonomen in den USA, so auch im Vorjahr: Damals erhielten ihn Daron Acemoglu, Simon Johnson und James A. Robinson für ihre Forschungen zum Wohlstandsgefälle zwischen Nationen.
Erst ein Deutscher ist bislang unter den Wirtschaftsnobelpreisträgern gewesen, nämlich der Bonner Wissenschaftler Reinhard Selten (1930-2016). Er war im Jahr 1994 gemeinsam mit John Nash und John Harsanyi für ihre wegweisenden Beiträge zur nichtkooperativen Spieltheorie ausgezeichnet worden.
Eine Million Euro Preisgeld
Wie alle weiteren Nobelpreisträger erhalten Mokyr, Aghion und Howitt ihre Auszeichnung traditionsgemäß und hochfeierlich am 10. Dezember, dem Todestag von Nobel. Auch das üppige Preisgeld beträgt dieselbe Summe wie bei den anderen Nobelpreisen: Es beläuft sich in diesem Jahr erneut auf elf Millionen schwedische Kronen pro Kategorie - umgerechnet entspricht das rund einer Million Euro, die nun zur Hälfte an Mokyr fließt und zu je einem Viertel an Aghion und Howitt.