Automatensprenger Banken stehen in der Pflicht

Jürgen Umlauft
Die Automaten werden bei den Attacken zerstört. Foto: dpa/Sven Hoppe

Um es Kriminellen möglichst schwer zu machen, Automaten zu sprengen, braucht es technische Maßnahmen, meinen Politiker und Polizisten. In den Niederlanden hat das gute Erfolge gebracht.

 
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Im Kampf gegen die Automatenknacker braucht es die Selbstverpflichtung von Banken und Automatenherstellern zum besseren Schutz der Geldausgabestellen. Das fordert der bayerische Innenminister Joachim Herrmann (CSU) in Bezug auf die Festnahme einer Bande mutmaßlicher Krimineller, die auch in Oberfranken mehrere Geldautomaten gesprengt und dabei hohe Beute gemacht haben soll. „Stärkere Schutzvorkehrungen sind auch bei uns in Deutschland zwingend erforderlich“, mahnte Herrmann. Den Tätern müsse es „so schwer wie möglich gemacht werden“. Auch wenn nun mehrere mutmaßliche Bandenmitglieder festgenommen worden seien, bestehe die Gefahr, dass diese rasch durch neue Mitglieder ersetzt würden.

Auch der Präsident des Landeskriminalamtes (LKA), Harald Pickert, sah die Banken bei einer Pressekonferenz in München in der Pflicht. Man sei mit diesen seitens der Sicherheitsbehörden in regelmäßigen Gesprächen. „Die verbesserte Sicherung der Geldautomaten ist der beste Schutz“, betonte er. Als mögliche Maßnahmen nannte er die Reduzierung der Bargeldbestände in den Automaten sowie technische Vorkehrungen, die bei einer Sprengung die Geldscheine einfärben oder verkleben. Dies könne der Abschreckung dienen. Laut Herrmann ist die Zahl der Automatensprengungen in den Niederlanden zuletzt deutlich zurückgegangen, nachdem dort beim technischen Schutz aufgerüstet worden sei. Offenbar seien die Täter daraufhin ins Ausland ausgewichen.

Wie Justizminister Georg Eisenreich (CSU) mitteilte, verfolgt die bayerische Justiz Automatensprenger mit aller Konsequenz. In bisherigen Verfahren – darunter eines vor dem Landgericht Hof – seien Freiheitsstrafen von bis zu 12,5 Jahren verhängt worden. „Es lohnt sich also nicht, in diesem Bereich aktiv zu werden“, meinte er.

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