Die Arbeiterwohlfahrt in Ludwigsstadt spendet den Erlös der Kleiderkammer. Bedacht werden die drei Musikvereine des Ortes.
Seit über 20 Jahren hat es sich die Kleiderkammer der Arbeiterwohlfahrt (AWO) Ludwigsstadt zur Aufgabe gemacht, noch tragfähige, gebrauchte Kleidung einer neuen Nutzung zuzuführen. Die Einnahmen aus den geringen Verkaufspreisen spendet man gemeinnützigen Zwecken vor Ort. Dieses Mal wurden die drei Musikvereine der Großgemeinde Ludwigsstadt mit jeweils 500 Euro, insgesamt also 1500 Euro, bedacht.
„Wir möchten das Geld unseren Musikkapellen zugutekommen lassen, weil wir wissen, wie schwer sie es in der aktuellen Zeit haben“, bekundete der Vorsitzende des AWO-Ortsverbands Ludwigsstadt, Wolfgang Bär, bei der Spendenübergabe im Gasthaus „Torpeter“. Das Geld sollen die Vereine für das verwenden, was ihnen derzeit am wichtigsten erscheint. Die AWO-Kleiderkammer wird ausschließlich ehrenamtlich betrieben und befindet sich im Obergeschoss des ehemaligen Schlecker-Gebäudes. Nachdem im bislang leer stehenden Erdgeschoss des gleichen Gebäudes im Herbst 2021 der Ludwigsstädter Regionalmarkt „Creativ und Lecker“ - eine Art „Marktladen“ vor allem für regionale Hobbykünstler, Selbsterzeuger und Kunsthandwerker - Einzug hielt, übernahm die AWO auch hier einen Stand. „Es läuft hier sehr gut“, zeigte sich Sieglinde Grüdl, 2. AWO-Ortsvorsitzende. zufrieden. Zu verdanken ist dies insbesondere ihrem großen Einsatz gemeinsam mit Mitstreiterinnen Marlene Prasser und Marianne Wunderlich .
Durch den Stand würden auch Besucher auf die günstig angebotene Kleidung aufmerksam, die sonst nicht unbedingt die seit dem Jahr 2000 im ersten Stock befindliche Kleiderkammer aufsuchen würden. „Wir haben schöne Kleidung, die noch sehr gut tragfähig ist. Es sind sogar neue Sachen dabei, an denen noch das Preisschild hängt“, so Marlene Prasser.
Beim „Kleiderschrank für Jedermann“ handelt es sich um eine günstige Einkaufsmöglichkeit für alle, wobei sich - so die drei Damen - niemand scheuen sollte, diese auch zu nutzen. Angeboten werden gespendete Waren - vorwiegend Bekleidung, die in allen Größen vorhanden ist. Die viele Arbeit mache ihnen große Freude, zumal sie damit auch einen Beitrag zur Nachhaltigkeit und Vermeidung von Müll leisten. Freitags bietet die AWO im Regionalmarkt auch Kaffee und Kuchen an, wobei die Menschen miteinander in Kontakt kommen und sich austauschen können. Zum Engagement des Ortsvereins zählen auch Fahrten sowie Seniorentreffen.
Nachdem der bis dato vom AWO unterhaltene Kiga-Bus nach Lauenhain 2019 abgeschafft wurde, besteht nunmehr die Möglichkeit, alle Einnahmen wohltätigen Zwecken vor Ort zukommen zu lassen. Bislang wurden damit zum Beispiel schon die Kindergärten in Ebersdorf und Lauenhain oder den Hort der Volksschule Ludwigsstadt unterstützt. Nunmehr möchte man die Musikvereine der Großgemeinde - die Stadtkapelle Ludwigsstadt, die Blaskapelle Ebersdorf und den Musikverein Lauenstein - damit bedenken. Schließlich spendeten sie vielen Menschen Freude und hätten schwere Zeiten hinter sich.
Dies bestätigte auch Thomas Rebhan von der Stadtkapelle Ludwigsstadt, der sich namens aller drei Klangkörper für die Finanzspritze bedankte. In der Tat lägen hinter den Orchestern schwierige Jahre, da alle Einnahmen aus Auftritten weggefallen, die Ausgaben aber gleichzeitig weitergelaufen seien. Man wisse darum, wie mühsam und unter welchem Aufwand eine solch große Spendensumme bei derart niedrigen Verkaufspreisen erarbeitet worden sei. Dies wie auch das ehrenamtliche Engagement des AWO-Ortsverbandes in vielen weiteren Bereichen verdiene großen Respekt. Mit einem kleinen Imbiss klang die Spendenübergabe aus.
